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NSU 2.0-Drohbrief an Moscheegemeinde in Hannover © Twitter/@rcpbilgen

Nach Brandanschlag

Moschee in Hannover erhält NSU 2.0-Drohbrief

Der Molotow-Brandanschlag vor zwei Monaten ist noch nicht aufgearbeitet, wird eine Hannoveraner Moscheegemeinde jetzt auch per Brief bedroht. Absender: NSU 2.0. Darin kündigen die Absender an: „Wir kommen wieder“.

Sonntag, 30.07.2023, 15:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 30.07.2023, 11:25 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Rund zwei Monate nach einer mutmaßlichen Brandstiftung an einem Moscheegebäude in Hannover hat die dortige islamische Gemeinde einen rechtsextremistischen Drohbrief erhalten. Das Schreiben sei mit „NSU 2.0“ unterzeichnet, erklärte der Regionalvorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), Recep Bilgen, auf Twitter.

Der Brief nimmt direkt Bezug auf die mögliche Brandstiftung Ende Mai, als in der Nacht zwei Molotow-Cocktails an die Fassade des Moscheegebäudes geschleudert wurden und ein Döner-Imbiss unterhalb des Gebetsraums Feuer fing. „Euer Imbiss ist nur der Anfang. Wir kommen wieder“, heißt es darin.

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Nach Angaben von Bilgen hat derselbe Absender in der Vergangenheit bereits öfter Drohbriefe an Moscheen versendet. „Der Staatsschutz muss hier intensiver recherchieren“, fordert der IGMG-Regionalvorsitzende. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay zeigte sich solidarisch auf Twitter solidarisch mit der Gemeinde. „Diese Form von Hass gegen Muslim*innen macht mich fassungslos. Anfeindungen und Diskriminierung haben in Hannover keinen Platz!“

Ermittlungen zum Brandanschlag dauern an

Der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes zeigte sich solidarisch mit der islamischen Gemeinde und betonte am Freitag, er verurteile solche Hassbotschaften aufs Schärfste. „Es ist Zeit, Gräben zu überwinden und Klischees zu vermeiden.“

Bei dem mutmaßlichen Anschlag im Mai auf die Moschee in der hannoverschen Nordstadt war niemand verletzt worden. Wer hinter der Attacke steckt, ist weiter unklar. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Kathrin Söfker, am Freitag dem „Evangelischen Pressedienst“. (epd/mig) Aktuell Panorama

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