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24 Jahre nach Bombenanschlag

Bayern zahlt NSU-Opfer 5.000 Euro „Entschädigung“

Mehmet O. hätte das erste Mordopfer des NSU werden können. Nur durch Zufall entkam er dem Bombenanschlag. Das hat sein Leben ruiniert. Jetzt entschädigt ihn Bayern. 5.000 Euro soll er bekommen.

Sonntag, 16.07.2023, 14:10 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 02.08.2023, 14:47 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

24 Jahre nach dem sogenannten Taschenlampenattentat des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Nürnberg wird das Opfer Mehmet O.1 eine Entschädigung erhalten. Der Stiftungsrat der Opferhilfe Bayern habe beschlossen, 5.000 Euro zu gewähren, teilte der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im bayerischen Landtag, Toni Schuberl (Bündnis 90/Die Grünen), am Freitag mit. Die Stiftung ist eine Einrichtung der Bayerischen Staatsregierung.

„Eine Anerkennung als Opfer des NSU durch Bayern war längst überfällig“, so Schuberl. Auch Justizminister Georg Eisenreich (CSU) unterstütze den Antrag. Schuberl sieht in der Bewilligung ein Signal der Anerkennung durch den Freistaat.

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Mehmet O. überlebte den ersten bekannten Mordversuch des NSU im Juni 1999. Dabei handelte es sich um einen Anschlag auf die Nürnberger Gaststätte „Sonnenschein“, in der die Täter eine als Taschenlampe getarnte Rohrbombe abgelegt hatten. O. überlebte aufgrund eines Konstruktionsfehlers der Bombe.

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„Mein ganzes Leben hat sich verändert“

„Mein ganzes Leben hat sich verändert“, hatte O. im zweiten NSU-Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags öffentlich ausgesagt. Sein Leben sei ruiniert. Bis zur Enttarnung des NSU wurden deren Terroranschläge nicht dem rechtsextremen Millieu zugeordnet. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf das Umfeld der Opfer. Teilweise wurden sie kriminalisiert und beschuldigt, Wissen vor der Polizei zurückzuhalten. Die Straftaten wurden bekannt als „Döner-Morde“. Die Ermittlungen wurden teilweise geleitet von der „SoKo-Bosporus“.

Bislang hat Mehmet O. nach Angaben Schuberls Anerkennungen von Bund und Freistaat Thüringen in Höhe von 5.000 Euro beziehungsweise 3.000 Euro erhalten. (dpa/mig)

  1. Mehmet O. hält seinen wirklichen Namen geheim – auch im Untersuchungsausschuss wurde er als Mehmet O. vorgestellt.
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