Kopftuch, Waffe, Verfolgung
Rassistische Übergriffe in Deutschland an nur einem Tag
In Deutschland werden täglich Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder Herkunft angegriffen. Nur die wenigsten Straftaten werden bekannt, so wie die folgenden drei Fälle, die sich alle an einem einzigen Tag ereignet haben.
Sonntag, 16.04.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 16.04.2023, 16:02 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
In Berlin wurden am vergangenen Freitag gleich zwei rassistisch und islamfeindlich motivierte Übergriffe bekannt. Im ersten Fall soll ein Mann in einem Zug der U-Bahn-Linie 7 versucht haben, einer 38-jährigen Frau ihr Kopftuch vom Kopf zu reißen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei soll der Tatverdächtige zuvor über Gesten angedeutet haben, dass die Frau ihr Kopftuch abziehen solle. Andere Fahrgäste eilten der 38-Jährigen zur Hilfe und konnten den Übergriff verhindern, wie es am Samstag hieß. Der Mann flüchtete anschließend und wird nun gesucht.
Frau beleidigt Familie
Am selben Tag soll eine Mutter und ihre beiden Söhne nach einem Moscheebesuch in Moabit von einer Frau rassistisch beleidigt, bedroht und verfolgt worden sein. Die mutmaßliche Täterin verfolgte den Angaben zufolge die 49 Jahre alte Mutter sowie ihre beiden 15 Jahre alten Söhne bis vor deren Wohnungstür, wo sie Zuflucht im Flur ihres Wohnhauses fanden, wie die Polizei mitteilte. Die Frau schlug daraufhin mehrfach mit der Hand gegen die verschlossene Tür und flüchtete anschließend zu Fuß.
Mit Waffe bedroht
Ein dritter Fall ereignete sich in Chemnitz. Dort soll ein 22-Jähriger einen 21-jährigen Mann und seine 41-jährige Begleitung an einer Bushaltestelle in Chemnitz rassistisch beleidigt und mit einem Schlagstock bedroht haben. Ein 48-jähriger Mann wurde auf das Geschehen an der Bushaltestelle aufmerksam und eilte den beiden zur Hilfe, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Daraufhin zückte der mutmaßliche Verdächtige eine Waffe, bedrohte das Trio damit und flüchtete anschließend zu Fuß. Der Polizei gelang es wenig später den Mann zu stellen und sowohl einen Schlagstock als auch eine Druckluftpistole sicherzustellen.
In allen drei Fällen hat laut Polizei der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Der Staatsschutz ermittelt, sofern eine politisch motivierte in Betracht kommt. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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