Baden-Württemberg

Deutlich mehr rassistische Diskriminierungen gemeldet

Die Antidiskriminierungsstelle des Landes Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg gemeldeter Fälle verzeichnet. Jeder dritte Fall rassistisch motiviert und ereignete sich am häufigsten in Behörden, bei der Arbeit oder in der Schule.

Dienstag, 21.03.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.03.2023, 16:11 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Immer mehr Menschen wenden sich an die Antidiskriminierungsstelle des Landes. Im vergangenen Jahr waren es 301, im Jahr 2021 noch 221, teilte das Sozialministerium mit. Dabei nahmen die Anfragen zu rassistischer Diskriminierung einen hohen Anteil von etwa 30 Prozent ein.

„Für viele Menschen sind Diskriminierungserfahrungen noch immer Alltag“, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne). Das zeigten die gestiegenen Anfragen von Betroffenen. „Die Anzahl der eingehenden Anfragen sagt allerdings noch nichts über die tatsächlichen Diskriminierungen aus, denn in vielen Fällen melden Betroffene diskriminierende Vorfälle erst gar nicht. Das muss sich ändern“, so Lucha weiter.

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Problem-Räume: Behörde, Arbeit, Schule

Der erste Schritt bei der Bekämpfung von Rassismus sei es, anzuerkennen, dass Rassismus in vielen Formen und Zusammenhängen auftritt. Dabei nahm Lucha staatliche Stellen nicht aus: „Der Staat hat eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft und daher auch eine besondere Verantwortung, sich noch aktiver als bisher gegen Rassismus und Diskriminierung zu engagieren“.

Tatsächlich waren im Jahr 2022 die Lebensbereiche „Behörden“, „Arbeit“ und „Bildung“ unter den Anfragen, die sich auf eine rassistische Diskriminierung beziehen, am häufigsten vertreten. „Rassismus gedeiht da am besten, wo wir wegschauen“, sagte Lucha. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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