Türkei und Syrien
Etwa 2.000 Tote bei schweren Erdbeben
Zwei schwere Erdbeben haben in der Türkei und in Syrien massive Zerstörungen angerichtet. Etwa 2.000 Menschen verloren ihr Leben. Die Katastrophe ereignete sich in einer Region, in der viele Menschen schon lange auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Montag, 06.02.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 06.02.2023, 16:26 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Zwei schwere Erdbeben haben am Montag in der Grenzregion Syriens und der Türkei eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Etwa 2.000 Menschen kamen ums Leben. Alleine in der Türkei starben nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu etwa 1.500 Menschen. In Syrien gab es laut staatlichen Medien mindestens 460 Tote. Rund 10.000 Menschen wurden verletzt, viele weitere werden noch unter den Trümmern vermutet. Die Europäische Union und die Bundesregierung stellten rasche Hilfen in Aussicht.
Auch Hilfsorganisationen reagierten umgehend: Das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ stellt nach eigenen Angaben eine Million Euro für Soforthilfe zur Verfügung. Deutsche Organisationen aus dem Bündnis seien bereits vor Ort im Einsatz, weitere Nothilfeteams seien auf dem Weg. Die betroffenen Menschen benötigten besonders medizinische Hilfe, Zelte, Decken und Grundnahrungsmittel.
Erdbeben hat Menschen im Schlaf erwischt
„Das erste Erdbeben hat die Menschen im Schlaf erwischt“, sagte die Programmkoordinatorin der Diakonie Katastrophenhilfe für die Türkei, Bilge Menekse, dem „Evangelischen Pressedienst“. Seither seien die meisten Menschen auch wegen mehrerer Nachbeben auf der Straße. In den Städten und Ortschaften in Grenzregion lebten auch viele syrische, afghanische und irakische Geflüchtete in instabilen Behausungen. „Der humanitäre Bedarf war schon vor den Erdbeben groß“, sagte sie.
Die Welthungerhilfe startete ein Soforthilfeprogramm im Umfang von zunächst 100.000 Euro. Allein in Nordwestsyrien seien gut vier Millionen Menschen wegen des Bürgerkriegs auf Hilfe angewiesen. Viele von ihnen hungerten, und es fehlten Trinkwasser, Strom sowie Heizmaterial. Zahlreiche Menschen harrten wegen der Nachbeben bei „Kälte und Schneeregen im Freien aus, weil sie Angst haben, in ihre Häuser zurückzukehren“, sagte der Nothilfekoordinator der Welthungerhilfe für die Region, Jesco Weickert.
Scholz kondoliert, Baerbock verspricht Hilfe
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wandte sich in einem Kondolenztelegramm an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. „Deutschland steht bereit, bei der Bewältigung dieses Unglücks Hilfe und Beistand zu leisten“, betonte er.
Wir sind mit schrecklichen Nachrichten aus der #Türkei & #Syrien aufgewacht. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer dieser furchtbaren #Erdbeben und allen, die um ihre Familie, Freunde, Nachbarn bangen. Wir werden mit unseren Partnern rasch Hilfe auf den Weg bringen.
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) February 6, 2023
Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) versprach rasche Hilfe. Einer Sprecherin zufolge leistet das Auswärtige Amt humanitäre Hilfe in Syrien über einige Nichtregierungsorganisationen. Eine davon sei Malteser International. Die Hilfen über die Organisationen sollten um eine weitere Million Euro aufgestockt werden. Malteser International hat ein Nothilfeteam in die Erdbebengebiete entsandt, wie die Organisation mitteilte. In den Krankenhäusern steige die Zahl der verletzten Erdbebenopfer stündlich. (epd/mig) Aktuell Ausland
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Neue Behörde Ukrainer sollen arbeiten oder zurück in die Heimat
- Der Fall Prof. Dr. Kenan Engin Diskriminierung an deutschen Hochschulen kein Einzelfall
- Rheinland-Pfalz-Studie Jeder zweite Polizist lehnt muslimfeindliche…
- Kaum Auslandsüberweisungen Studie entlarvt Lüge zur Einführung von Bezahlkarten
- Einstiegsdroge: Ausländerfeindlichkeit AfD zur politischen Säule von Rechtsextremen geworden
- Drama im Mittelmeer Seenotretter bergen hunderte Geflüchtete