Mindestens 163 Tote

„Geo Barents“ rettet Hunderte Menschen aus Seenot

Seenotretter haben im Mittelmeer knapp 300 Menschen aus Seenot gerettet. Für 163 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Weitere Hundert Menschen warten derweil an Bord von zwei Seenotrettungsschiffen auf einen sicheren Hafen.

Donnerstag, 23.12.2021, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.12.2021, 17:19 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Crew der „Geo Barents“ hat weitere 237 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Die Menschen wurden von drei in Seenot geratenen Booten aufgenommen, wie die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, die das Schiff betreibt, am Mittwoch auf Twitter mitteilte. Bereits am Dienstagabend seien 69 Menschen von einem Schlauchboot gerettet worden. Die Geretteten seien erschöpft und viele von ihnen hätten von Gewalt verursachte Verletzungen. Die „Geo Barents“ hatte bereits in der vergangenen Woche 49 Männer und Frauen aus Seenot gerettet.

Ebenfalls im Mittelmeer waren am Mittwoch weiter die „Sea-Eye 4“ und die „Ocean Viking“ mit zahlreichen Geflüchteten, die bereits seit etwa einer Woche an Bord ausharrten. „216 Menschen warten weiterhin darauf, endlich an Land gehen zu dürfen, während Europa sich in weihnachtlicher Stimmung und Geschenkerausch befindet“, erklärte die Organisation Sea-Eye am Dienstagabend auf Twitter.

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Mindestens 163 Tote

Es könne nicht sein, dass die Menschen erst zusammenbrechen, bevor sie an Land dürften, betonte der Sea-Eye-Vorsitzende Gorden Isler. Nach mehreren medizinischen Evakuierungen seien viele weitere Erwachsene und Kinder krank, litten an Verletzungen und starken Schmerzen. Auf der „Ocean Viking“ warteten nach Angaben der Betreiberorganisation SOS Méditerranée 114 Männer, Frauen und Kinder auf die Zuweisung eines Hafens in Europa. Mehr als 200 Kommunen deutschlandweit seien zur Aufnahme von Geflüchteten bereit.

Derweil bestätigte die Internationale Organisation für Migration (IOM) den Schiffbruch von zwei Flüchtlingsbooten vergangenen Freitag und Samstag auf dem Mittelmeer. Mindestens 163 Menschen seien gestorben oder würden vermisst.

Vermeidbare Tragödie

Die Organisation sprach von einer weiteren vermeidbaren Tragödie und forderte sofortige Maßnahmen, um sichere Migrationsmöglichkeiten zu schaffen, Schlepper zu verfolgen und Rettungskapazitäten zu erhöhen. „Die Mittelmeeranrainer müssen dazu übergehen, die Rettung von Menschenleben als Priorität anzusehen“, erklärte IOM-Chef António Vitorino.

Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der IOM sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.859 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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