Zurückgeschaut

Neue Dauerausstellung über deutschen Kolonialismus in Berlin

1896 wurden im Treptower Park 106 Menschen aus den deutschen Kolonien zur Schau gestellt. Eine neue Dauerausstellung in Berlin wirft einen kritischen Blick darauf – mit Fokus auf die Biografien und den Widerstand der zur Schau gestellten Menschen.

Donnerstag, 14.10.2021, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 12.10.2021, 19:55 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Berlin wirft 125 Jahre nach der Ersten Deutschen Kolonialausstellung von 1896 einen kritischen Blick auf die eigene Geschichte. Unter dem Titel „zurückgeschaut | looking back“ zeichnet die neue Dauerausstellung des Museums Treptow von Freitag an Geschichte und Nachwirkungen der Ersten Deutschen Kolonialausstellung nach, teilten die Museen Treptow-Köpenick am Montag mit.

Bei der Kolonialausstellung wurden vom 1. Mai bis zum 15. Oktober 1896 im Treptower Park 106 Menschen aus den damaligen deutschen Kolonien vor einem Millionenpublikum zur Schau gestellt. Den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei nicht bewusst gewesen, dass sie in Berlin vor Publikum „ausgestellt“ werden sollten, heißt es in der Ankündigung.

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Zurückgeschaut

Die Biografien und der Widerstand der zur Schau gestellten Menschen aus Afrika und Ozeanien stehen den Angaben zufolge im Fokus der neuen Ausstellung. Viele von ihnen hätten sich gegen die ihnen zugewiesene Rolle gewehrt. So habe sich Kwelle Ndumbe aus Kamerun ein Opernglas gekauft und damit auf das Berliner Publikum zurückgeschaut. Zudem werden die Struktur der damaligen Kolonialausstellung und deren historischer Kontext verdeutlicht.

Die neue Ausstellung entstand in Kooperation zwischen den Museen Treptow-Köpenick und Organisationen des Projektverbundes Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt. Die Kolonialausstellung von 1896 werde in diesem Rahmen als zentrales Ereignis der Globalgeschichte Berlins und der Geschichte seiner schwarzen Community erzählt, heißt es. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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