Einbürgerungsurkunde, Einbürgerung, Bundesrepublik Deutschland
Einbürgerungsurkunde © MiG

Statistik für 2020

Zahl der Einbürgerungen eingebrochen

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Einbürgerungen um fast 20 Prozent eingebrochen. Als Grund werden coronabedingt längere Wartezeiten und weniger Anträge angegeben. Die meisten Eingebürgerten haben türkische Wurzeln.

Donnerstag, 27.05.2021, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 26.05.2021, 14:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Zahl der Einbürgerungen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Rund 109.900 Ausländer nahmen 2020 die deutsche Staatsbürgerschaft an, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das ist ein Rückgang um 19.000 Fälle (minus 19 Prozent). Der Trend ist gut zur Hälfte auf die verminderten Einbürgerungen von Briten zurückzuführen. Zugleich stieg die Zahl der Syrer, die den deutschen Pass erhielten.

Den Angaben zufolge wurden im Vorjahr nur noch 4.900 britische Staatsangehörige eingebürgert. Das waren 9.700 oder knapp zwei Drittel (minus 66 Prozent) weniger als 2019, dem Jahr mit dem Höchstwert an Einbürgerungen von Briten.

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Längere Wartezeiten, weniger Anträge

Ohne die Berücksichtigung britischer Staatangehöriger verzeichnet die Statistik noch eine Abnahme um 9.400 Einbürgerungen gegenüber dem Jahr 2019. Dieser Rückgang spiegelt laut Statistikbehörde auch wider, dass es im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie bei den zuständigen Behörden teilweise zu verlängerten Wartezeiten kam und weniger Anträge bearbeitet werden konnten.

Im Vorjahr bekamen Menschen mit 173 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten einen deutschen Pass. Davon hatte gut ein Viertel (26 Prozent) zuvor die Staatsangehörigkeit eines EU27-Mitgliedstaates. Unter den EU-Bürgern bildeten rumänische Staatsangehörige mit 5.900 Einbürgerungen erstmals die größte Gruppe.

Deutlicher Rückgang auch bei Türken

Wie bereits in den Vorjahren nahmen auch 2020 insgesamt am häufigsten Türken die deutsche Staatsbürgerschaft an. Allerdings war auch hier ein deutlicher Rückgaang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, und zwar um mehr als ein Viertel (minus 28 Prozent) von 16.200 auf 11.600.

Syrer stellten erstmals die zweitgrößte Gruppe unter den Eingebürgerten. Entgegen dem allgemeinen Trend stieg deren Zahl um knapp drei Viertel (plus 74 Prozent) von 3.900 auf 6.700 Personen. „Für die kommenden Jahre ist zu erwarten, dass die Zahl weiter ansteigt, wenn immer mehr der zwischen 2014 und 2016 eingereisten syrischen Schutzsuchenden die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen“, erklärte das Amt. (epd/mig) Aktuell Panorama

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