Weltflüchtlingstag 2019
Traurige Bilanz aber Initiativen machen Hoffnung
Aktuelle Statistiken belegen, dass Krisen Flucht weiterhin ankurbeln und mehr Menschen denn je Zuflucht außerhalb ihrer Heimat suchen. Initiativen rund um den Weltflüchtlingstag machen jedoch Hoffnung.
Von Catherine Friedly Mittwoch, 19.06.2019, 9:33 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 23.06.2019, 16:28 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag und laut dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) sind mehr als 70 Millionen Menschen von Flucht und Migration betroffen. Davon fallen um die 20 Millionen Menschen in die Kategorie Flüchtling.
Die neuen Statistiken sind eine traurige Bilanz, denn erst zuletzt war die Gesamtzahl von Flüchtlingen und Migranten allein aus Venezuela auf 3,4 Millionen angestiegen. Aber auch aus anderen Ländern Mittelamerikas nehmen die Zahlen zu, weshalb der UNHCR kürzlich eine Dringlichkeitssitzung für die Region forderte. Zeitgleich fliehen im Kongo mehr als 300.000 Menschen vor Gewalt rivalisierender ethnischer Gruppen, während auch in Syrien weiterhin Zivilisten zwischen die Fronten geraten.
Förderprojekte sind wichtig
Dies sind nur wenige Beispiele. Beispiele, die verdeutlichen in wie vielen Regionen Menschen in ihrer Existenz bedroht sind. Die wenigen, denen die Flucht gelingt, wollen ein selbstbestimmtes Leben in Sicherheit führen, wofür sie zunächst oftmals Traumata verarbeiten und Unabhängigkeit wiedererlangen müssen. Außerdem müssen Flüchtlinge in der neuen Gesellschaft aufgenommen werden, aber sich auch stückweit anpassen – Herausforderungen, die für viele Betroffene zu Lebensaufgaben werden, weshalb gezielte Förderprojekte wichtig sind.
„Unser Ziel muss es sein, viel mehr Flüchtlingen, die vor Leid und Krieg geflohen sind, eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben. Das geht nur über Zugang zu Bildung. Bildung bietet Zukunftschancen und erleichtert Integration“, sagte Außenminister Heiko Maas bei der Eröffnung der „the other 1 percent“ Konferenz in Berlin am 18. Juni 2019.
Kaum Zugang zu Bildung
Denn lediglich ein Prozent der Flüchtlinge habe Zugang zu höherer Bildung im Vergleich zu 37 Prozent aller jungen Menschen. Die zweitägige Konferenz der Albert Einstein Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative (DAFI) zur Verbesserung der Bildung junger Flüchtlinge, geht Hand in Hand mit der gleichnamigen Fotoausstellung, die vom 18. Juni bis 9. Juli 2019 im Lichthof des Auswärtigen Amtes besucht werden kann. Ziel ist es, „die Entmenschlichung und Stereotypisierung von Flüchtlingen zu bekämpfen“.
Anlässlich des diesjährigen Weltflüchtlingstages finden außerdem in vielen Städten Aktionen u.a. in Form von Diskussionen, Konzerten, kulinarischen Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Ein Blick auf entsprechend lokale Medien und in soziale Netzwerke kann sich lohnen.
Hier einige Beispiele:
- Berlin: 19. Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz (24.-25. Juni 2019) – ausgebucht aber Registrierung auf Warteliste möglich
- Bielefeld: Straßenfest zum Tag der Geflüchteten (22. Juni 2019)
- Chemnitz: Bühnenprogramm Gekommen, um zu bleiben! (20. Juni 2019)
- Essen: Kundgebung „Aufstehen gegen Rassismus Essen“ (20. Juni 2019)
- Hamburg: Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge (20. Juni 2019)
- Klagenfurt (Ö): Kundgebung Menschenleben schützen (20. Juni 2019)
- Leipzig: Podiumsdiskussion – geflüchtete Frauen und LandespolitikerInnen (20. Juni 2019)
- Wolfsburg: Zusammenkommen zum Weltflüchtlingstag (20. Juni 2019)
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