Plus 40 Prozent
Handwerk bildet 18.000 Flüchtlinge aus
Jeder zweite Geflüchtete in Ausbildung lernt im Handwerk. Das sind rund 18.000 Personen und rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Handwerkspräsident Wollseifer zufolge fehlen in Deutschalnd 250.000 Fachkräfte.
Dienstag, 02.04.2019, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 04.04.2019, 16:51 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Rund 18.000 junge Flüchtlinge in Deutschland erlernen derzeit ein Handwerk. Das seien um die 40 Prozent mehr als im Vorjahr, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer dem „Tagesspiegel“. Von allen Geflüchteten, die derzeit in Deutschland eine Ausbildung machten, lerne jeder Zweite im Handwerk.
„Wir übernehmen diese Integrationsleistung, weil wir das können, doch der Aufwand ist schon enorm und liegt schon deutlich höher als bei den deutschstämmigen Azubis“, sagte Wollseifer. Das liege nicht nur an Sprachproblemen, sondern viele Flüchtlinge hätten Schlimmes erlebt und bräuchten viel persönliche Zuwendung. Daher müssten die, die bereits hier sind und ausgebildet wurden, auch dableiben können. „Alles andere wäre Irrsinn, würde die Motivation der Betriebe zerstören – und wäre auch wieder ein Vertrauensbruch der Politik“, sagte der Handwerkspräsident.
Den rund eine Million Handwerksbetrieben mit 5,4 Millionen Beschäftigten geht es laut Wollseifer derzeit bestens. Der Branche mache jedoch der Fachkräftemangel zu schaffen: „Uns fehlen 250.000 Arbeitskräfte, jeder zweite Betrieb sucht Leute“, sagte der Malermeister aus dem Rheinland. Er warnte vor einer Überakademisierung der Gesellschaft. Fast 60 Prozent der Schulabgänger wollten inzwischen studieren. 2018 konnten 17.000 Ausbildungsplätze im Handwerk nicht besetzt werden. „Der Fachkräftesockel, auf dem unsere Wirtschaft basiert, ist ziemlich bröckelig“, sagte Wollseifer. (epd/mig)
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