Volkszählung
Nächster Zensus fragt nicht nach Religion
Die Frage nach der Religionszugehörigkeit soll bei der nächsten Volkszählung nicht mehr gestellt werden. Die Zahl der Christen oder Juden soll durch Datenübermittlung ermittelt werden, bei Muslimen ist das nicht möglich.
Donnerstag, 28.02.2019, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 03.03.2019, 20:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Bei der nächsten Volkszählung wird die Bevölkerung in Deutschland nicht mehr nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft gefragt. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch auf Nachfrage in Berlin mitteilte, ist anders als beim Zensus aus dem Jahr 2011 in der kommenden Haushaltsstichprobe keine Frage nach der Religionszugehörigkeit vorgesehen. Der nächste EU-weite Zensus steht 2021 an.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch das Gesetz beschlossen, auf dessen Grundlage die Volkszählung 2021 vonstatten gehen soll. Zehn Jahre nach dem letzten Zensus sollen dann erneut Einwohnerzahlen und Basisdaten zur Bevölkerung wie Erwerbstätigkeit und Wohnsituation statistisch erhoben werden.
Zahl der Muslime kann nur geschätzt werden
Beim deutschen Zensus sollen nach Angaben des Ministeriumssprechers die Angaben zur Zugehörigkeit zu einer öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft von den Meldebehörden übermittelt werden. Das ist vor allem für die als Körperschaft anerkannten Kirchen und jüdischen Gemeinden möglich. Muslime in Deutschland sind dagegen nicht als Körperschaft organisiert. Ihre Zahl kann daher nur geschätzt werden.
Ein genaueres Bild über die Zahl der Muslime in Deutschland könne aus dem Zensus 2021 nicht gewonnen werden, sagte der Sprecher. Bei der Volkszählung 2011 war die Angabe zur Religionszugehörigkeit freiwillig. Datenschützer hatten damals aber allein die Frage danach kritisiert, weil sie über den von der EU vorgeschriebenen Katalog der zu erfassenden Daten hinausgeht. (epd/mig) Aktuell Panorama
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