Institut der Deutschen Wirtschaft
Einwanderung lässt Bevölkerungszahl weiter ansteigen
Das Statistische Bundesamt ging vor kurzem noch von einem Bevölkerungsrückgang aus. Einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zufolge profitiert das Land jedoch von Einwanderern. Für das Jahr 2035 prognostizieren die Experten eine Bevölkerungszahl von 83,1 Millionen Menschen.
Mittwoch, 04.10.2017, 4:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 04.10.2017, 17:36 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Bevölkerung in Deutschland wird bis zum Jahr 2035 auf mehr als 83,1 Millionen Menschen anwachsen. Dies sei rund eine Million mehr als im Jahr 2015, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Hinweis auf eine Studie des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). „Der lange erwartete Bevölkerungsrückgang in Deutschland bleibt in den kommenden beiden Dekaden offensichtlich aus“, zitieren die Zeitungen die Forscher. Als Gründe für die Zunahme nennen die Forscher steigende Geburtenzahlen und Einwanderung.
Dabei wird für die einzelnen Bundesländer eine höchst unterschiedliche Entwicklung vorausgesagt. Der Prognose zufolge werden vor allem Großstädte wachsen. Berlin wird demnach in den nächsten 20 Jahren zu einer Stadt mit vier Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt wächst damit, ausgehend von 2015, innerhalb von 20 Jahren um gut 500.000 Einwohner und erreicht ein Plus von 14,5 Prozent. Hamburg gewinnt laut Studie bis 2035 rund neun Prozent Bevölkerung hinzu. In keinem anderen Bundesland werde der Anteil der jungen Bevölkerung unter 20 Jahren so groß sein wie in der Hansestadt, hieß es.
Bei den Flächenländern ist Bayern mit einem Plus von 3,9 Prozent das Bundesland mit dem höchsten Bevölkerungsanstieg, gefolgt von Baden-Württemberg. Bayern profitiere von der positiven Bevölkerungsentwicklung der Landeshauptstadt München, die bis 2035 um 14,4 Prozent wachsen dürfte, prognostizieren die Forscher. Baden-Württemberg zählt zu den Regionen Europas mit der stärksten Wirtschaftskraft. Hier werde mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent gerechnet.
Thüringen und Sachsen-Anhalt mit großen Verlusten
Zu den Bundesländern, in denen die Einwohnerzahl weitgehend konstant bleiben dürfte, gehören unter anderem Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von 0,5 Prozent, Niedersachsen (plus 0,4 Prozent), Bremen (plus 0,2 Prozent), Rheinland-Pfalz (ohne Veränderung) und Schleswig-Holstein mit einem Minus von 0,1 Prozent.
Die größten Bevölkerungsverluste müssen Thüringen und Sachsen-Anhalt verkraften. In Thüringen droht ein Minus von 10,2 Prozent, Sachsen-Anhalt dürfte sogar 10,6 Prozent seiner Bevölkerung bis 2035 verlieren. Nicht ganz so deutlich fallen die Verluste in Sachsen (minus drei Prozent), Brandenburg (minus 4,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 4,8 Prozent) aus. Die schlechteste Prognose unter den westdeutschen Ländern bekommt das Saarland, es dürfte laut Studie bis 2035 6,8 Prozent seiner Bevölkerung verlieren. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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