Verordnung
Integrationskurse wieder mit Kinderbetreuung
Integrationskurse werden wieder Kinderbetreuung anbieten. Die Wiedereinführung wurde aufgrund der hohen Nachfrage per Verordnung besiegelt. Integrationsbeauftragte Özoğuz, hatte sich dafür stark gemacht.
Freitag, 16.06.2017, 4:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.06.2017, 19:07 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Integrationskurs-Teilnehmer mit kleinen Kindern bekommen künftig wieder das Angebot einer Betreuung während der Kurse. Wie das Bundesinnenministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte, wurde zu diesem Zweck die entsprechende Verordnung geändert. Die Betreuung der noch nicht schulpflichtigen Kinder soll ergänzend zu den Regelangeboten der Kommunen eingerichtet werden, wenn Eltern die Teilnahme etwa an Sprachkursen anders nicht möglich wäre.
Die Kinderbetreuung während der Kurszeiten hatte es früher schon einmal für kleine Kinder gegeben. Sie wurde aber abgeschafft, nachdem der Rechtsanspruch zur Betreuung von unter Dreijährigen in Kraft getreten war. Nach dem deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahlen ab Herbst 2015 waren Forderungen nach einer Wiedereinführung der Kinderbetreuung laut geworden.
In der Bundesregierung hatte sich die SPD dafür stark gemacht. Es sei richtig und wichtig, dass es die Betreuung wieder gebe, erklärte die Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz (SPD). Frühere Beschränkungen bei Alter und Mindestanzahl der Kinder sollen künftig entfallen. Die Betreuung stehe allen offen, hieß es.
Özoğuz: Qualität der Kurse in den Blick nehmen
Mit der Änderung der Integrationskursverordnung wird dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zudem erlaubt, Teilnahmeberechtigte, die prinzipiell freie Trägerwahl haben, in konkrete Kurse zu schicken. Damit soll sichergestellt werden, dass die Kurse möglichst frühzeitig starten. Die Möglichkeit für Teilnehmer, den Kurs zu wechseln, soll nach Angaben des Ministeriums eingeschränkt werden.
Özoğuz zufolge stehen die Integrationskurse im elften Jahr nach ihrer Einführung weiter vor großen Herausforderungen. Aufgrund der hohen Einwanderung sei mit dem Bedarf auch die Zahl neuer Träger gestiegen. „Angesichts dieses enormen quantitativen Aufwuchses ist es jetzt umso wichtiger, die Qualität der Integrationskurse wieder verstärkt in den Blick zu nehmen“, so die Integrationsbeauftragte. Özoğuz fordert die Sicherstellung eines adäquat ausgebildeten Personals und eine bessere Verzahnung der Kurse mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. (epd/mig) Aktuell Panorama
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