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Unicef-Foto des Jahres

Die Freude eines Kindes auf der Müllhalde

Mit dem Wettbewerb "Foto des Jahres" fordert Unicef das Recht auf eine unbeschwerte Kindheit ein. Die Preisträger in diesem Jahr kommen aus dem Iran, aus den Palästinensergebieten und aus Syrien. Das Siegerfoto heißt "Die Verteidigung des Lächelns".

Von Christina Denz Mittwoch, 21.12.2016, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 22.12.2016, 0:52 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Kindliche Freude spricht aus dem Lächeln des Mädchens, das in kunstvoll bestickter Kleidung ein leuchtendes Tuch über sich ausbreitet – und inmitten einer Müllhalde steht. Das Foto des iranischen Fotografen Arez Ghaderi entstand in einer von Belutschen bewohnten Zeltstadt in der iranischen Provinz. Während die Eltern als Saisonarbeiter etwa bei der Safranernte seien, seien die Kinder auf sich gestellt, streunten herum und bettelten, sagte Ghaderi am Dienstag in Berlin.

Für das Foto mit dem Titel „Die Verteidigung des Lächelns“ gewann er die Auszeichnung „Unicef-Foto des Jahres 2016“. Die Urkunde wurde von der iranischstämmigen Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai überreicht.

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Den zweiten Preis erhielt der im Gazastreifen geborene und in Köln lebende Fotojournalist Ali Nouraldin für ein Bild von Flüchtlingskindern bei einer Filmvorführung im griechischen Flüchtlingslager Idomeni. Der dritte Preis ging an den syrischen Fotografen Mohammed Badra für ein Portrait von zwei festlich gekleideten Mädchen vor einer zerschossenen Wand in der umkämpften syrischen Stadt Duma nahe Damaskus.

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Symbol für die Widerstandskraft

„Kindheit ist die Zeit, in der Wünsche und Träume greifbar, fast real sind“, sagte Tabatabai bei der Ehrung: „Kinder nehmen die Welt, wie sie ist und machen sie so, wie sie ihnen gefällt“. Das Lächeln des namenlosen Mädchens, das Ghaderi fotografiert hat, sei ein „tapferes Lächeln“, das die Betrachter berühre, auch weil es eine traurige Wirklichkeit sei, in der das Mädchen stehe. Das Foto beschönige nichts, dennoch träten Fröhlichkeit und Leichtigkeit hervor. Das Bild stehe für die Unbeschwertheit der Kinder, für die sich Unicef seit 70 Jahren einsetze.

Unicef-Deutschland-Vorstandsmitglied Peter-Matthias Gaede betonte, das Bild sei ein Symbol für die Widerstandskraft, mit der Kinder selbst schwierigsten Lebensumständen ihre Unbeschwertheit entgegensetzten. Unicef wolle mit der Auszeichnung Kinderleben verteidigen und schützen, vor allem „im Krieg der Waffen und im Krieg der Wörter“.

Gute Fotografen überall auf der Welt

Zugleich werde damit gezeigt, dass es überall auf der Welt hervorragende Fotografen gebe, die sich ernsthaft mit der Lage der Kinder in Krieg und Armut auseinandersetzen, sagte Gaede. Ghaderi betonte, Kinder seien „das größte Kapital, das eine Gesellschaft hat“. Mit seiner Fotoserie habe er das Leben der Kinder der Belutschen-Familien dokumentieren wollen.

Zu dem Wettbewerb waren 90 Fotografinnen und Fotografen aus 29 Ländern eingeladen. Eine Jury aus renommierten Fotojournalisten und -redakteuren unter Vorsitz des Fotografieprofessors Rolf Nobel aus Hannover wählte die Gewinner sowie sieben weitere Reportagen für eine ehrenvolle Erwähnung aus.

Immer mehr Fotos aus Asien, Afrika und Südamerika

Unter den namentlichen Erwähnungen sind Fotoreporter aus dem Jemen, dem Libanon, aus Brasilien, Großbritannien, der Ukraine und Indien. Der deutsche Fotograf Benedikt Ziegler erhielt ebenfalls eine Erwähnung für seine Bildreportage über rheumakranke Kinder und Jugendliche.

Das „Unicef-Foto des Jahres“ wurde erstmals im Jahr 2000 verliehen. Inzwischen würden zunehmend Fotobeiträge aus Asien, Afrika und Südamerika mit in den Wettbewerb aufgenommen, sagte Nobel. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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