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16.06.2016 – AfD, Moschee, Nazi, Pegida, Muslime, NSU, Visafreiheit Türkei

Rechtsextreme finden in der AfD eine Heimat; AfD-Fraktion will Bürgerbegehren gegen geplanten Moscheebau; Neues Angebot zeigt Auswege bei Radikalisierung auf; AfD-Mann empört mit Nazi-Äußerung; Witwe von Orlando-Attentäter droht Anklage; EU: Keine baldige Visafreiheit für Türkei

Von Donnerstag, 16.06.2016, 8:10 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 15.06.2016, 21:05 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Die Themen des Tages sind:

Der Vorsitzende Richter im NSU-Prozess, Manfred Götzl, hat am Mittwoch einen Berliner Kripobeamten im Zeugenstand scharf zurechtgewiesen. Der Beamte hatte in seiner Vernehmung immer wieder Erinnerungslücken geltend gemacht oder eigene Verantwortung von sich gewiesen.

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Die AfD-Fraktion im Landtag will ein Bürgerbegehren gegen den geplanten Moscheebau in Erfurt in die Wege leiten. Die Fraktion wolle zunächst bei der Gründung einer entsprechenden Bürgerinitiative helfen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Stefan Möller am Mittwoch in Erfurt.

Die Grünen wehren sich dagegen, Staaten Nordafrikas zu „sicheren Herkunftsländern“ zu erklären. Das ist Teil ihrer fatalen Lebenslüge, dass jeder Armutsflüchtling bei uns aufgenommen werden müsse.

Einer Studie zufolge nimmt die Feindseligkeit der Bevölkerung gegen bestimmte Gruppen zu. Zwei Fünftel seien für ein generelles Zuwanderungsverbot für Muslime. Doch auch die Erhebung ist umstritten.

Um der Radikalisierung junger Muslime vorzubeugen, setzt das baden-württembergische Innenministerium auf eine neu eingerichtete Beratungsstelle. Sie sei ein wichtiger Baustein gegen den extremistischen Islamismus, sagte Minister Thomas Strobl (CDU) in Stuttgart.

Der Großteil der politisch interessierten Deutschen ist davon überzeugt, dass die Flüchtlingskrise noch nicht vorbei ist, sich im Gegenteil noch verschlimmern wird. Von den Parteien erwarten sie dabei keine Lösungen, zeigt eine Allensbach-Studie.

Hass-Stimmung gegen Flüchtlinge, Juden, Roma und Homosexuelle – laut der „Mitte“-Studie der Uni Leipzig sind rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung weit verbreitet.

Der Dreieicher AfD-Stadtverordnete Andreas Schmehl sorgt mit einem Facebook-Eintrag für Empörung, in dem er nahe legt, stolz darauf zu sein, ein Nazi zu sein. Der Ausländerbeirat spricht von Volksverhetzung.

Im Kampf gegen Terrorismus hat der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon (CDU), eine Stärkung von Verfassungsschutz und Geheimdiensten gefordert.

Insgesamt ist der Anteil von Menschen mit rechtsextremem Weltbild einer Studie zufolge leicht rückläufig. Die schlechte Nachricht: Rechte haben sich radikalisiert – und eine politische Heimat gefunden.

Der Uni Leipzig zufolge ist jeder Fünfte bereit, sich mit körperlicher Gewalt gegen Fremde durchzusetzen. Es geht nicht mehr nur um Neonazis im klassischen Sinn. Ein Kommentar.

Vor einem Restaurant in Lille spielen sich widerliche Szenen ab. Englische Fans missbrauchen die Bedürftigkeit von Roma-Kindern, der Mob feiert sich selbst. Der EM beschert das einen neuen Tiefpunkt.

Es ist das erste Gerichtsurteil gegen IS-Mitglieder in der Türkei: Für einen Anschlag auf eine Polizeikontrolle werden drei Dschihadisten zu mehrfach lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

Im Gegenzug für ihre Kooperation in der Flüchtlingspolitik, sollten Türken bald visafrei in die EU reisen dürfen. Laut der Brüsseler Kommission erfüllt Ankara einige Teile des Paktes aber nicht. Das ganze Abkommen droht damit zu scheitern.

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  1. Weltanschauungskunde statt Religionsunterricht

    Die neue Beratungsstelle in Stuttgart reicht nicht aus, um junge Leute bedeutsam vor religiöser Radikalisierung zu bewahren. Vielmehr finde ich es für sehr wichtig, dass in ganz Deutschland Religionskritik gefördert wird. Dabei könnte es sehr helfen, dass an öffentlichen Schulen Weltanschauungskunde statt Religionsunterricht stattfindet. In diesem Pflichtfach Weltanschauungskunde könnten die Sinn suchenden Schüler über die wichtigsten religiösen und nichtreligiösen Weltanschauungen informiert werden und zum Beispiel erfahren, dass sämtliche religiöse Inhalte nicht bewiesen sind. Wenn sich Schüler mit einer bestimmten Weltanschauung näher beschäftigen möchten, könnten sie freiwillig außerhalb der Schule die Angebote der sie interessierenden Weltanschauung in deren eigenen Gebäude und unter staatlicher Kontrolle besuchen.

  2. Muji sagt:

    @Reinhard Moysich

    Es entspricht nicht dem Wesen einer Religion seinen Anhänger die Wahl zu lassen oder kritisch zu hinterfragen. Man soll als Anhänger einer Religion nicht denken, man soll etwas annehmen, sich dran halten und es möglichst verinnerlichen und weiter geben.

    Keine Religion dieser Welt würde seine Existenz für den Weltfrieden opfern. Ganz im Gegenteil…