BAMF schlägt Alarm
Zahl der geduldeten Ausländer auf 160.000 gestiegen
Die Zahl der geduldeten Ausländer in Deutschland steigt rasant. Das Problem: diese Menschen haben weder Zugang zum Arbeitsmarkt noch zu Bildungsangeboten. BAMF-Chef schlägt Alarm. Er fordert die Bundesregierung auf, den Geduldeten eine Perspektive zu geben.
Montag, 23.05.2016, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 23.05.2016, 22:21 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl der geduldeten Ausländer in Deutschland hat sich innerhalb von zweieinhalb Jahren fast verdoppelt. Sie stieg von Juni 2013 bis Januar dieses Jahres von knapp 89.000 auf rund 160.000, wie aus Daten des Ausländerzentralregisters hervorgeht, die der Rheinischen Post vorliegen. Allein seit Januar 2015 erhielten demnach mehr als 46.000 abgelehnte Asylbewerber den Duldungsstatus, weil eine Rückkehr in ihre Heimat aus rechtlichen Gründen nicht möglich war.
Geduldete Ausländer haben häufig keinen Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Bildungsangeboten. Der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, forderte die Bundesregierung angesichts der gestiegenen Zahlen zu Konsequenzen auf. „Wenn wir sie nicht in ihre Heimatländer zurückführen können, müssen wir ihnen eine andere Perspektive geben“, sagte Weise dem Blatt. „Es geht nicht, dass Geduldete sechs oder zehn Jahre in Deutschland sind, ohne etwas arbeiten oder lernen zu dürfen.“
Weise plädierte für eine Stichtagsregelung: „Wer vor einem bestimmten Stichtag hier gewesen ist, darf bleiben“, schlug der Bundesamts-Chef vor. (epd/mig)
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