Brandanschlag auf Flüchtlingsheim
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Feuerwehrmann
Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Bei einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft waren eine Frau und ihre drei Kinder nur knapp dem Feuer entkommen. Motiv: Fremdenfeindlichkeit. Einer der Tatverdächtigen war Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Donnerstag, 14.01.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 17.01.2016, 21:58 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Staatsanwaltschaft Hannover hat Anklage gegen die mutmaßlichen Täter eines Brandanschlags auf ein bewohntes Flüchtlingsheim in Salzhemmendorf bei Hameln erhoben. Der Fall, bei dem eine Frau aus Simbabwe und ihre drei Kinder nur knapp dem Feuer entkamen, sorge Ende August für bundesweites Aufsehen. Zwei Männern im Alter von 25 und 31 Jahren sowie einer 24-jährige Frau werden gemeinschaftlicher versuchter Mord und versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Der Prozess soll vor dem Landgericht Hannover verhandelt werden.
Den Angeschuldigten wird zur Last gelegt, in der Nacht zum 28. August aus fremdenfeindlichen Motiven zu dem überwiegend von Asylbewerbern bewohnten Mehrfamilienhaus gefahren zu sein. Dort soll einer der Männer einen selbst gebastelten Molotow-Cocktail durch ein geschlossenes Fenster ins Erdgeschoss geworfen haben. In dem Zimmer habe sich zur Tatzeit allerdings kein Bewohner aufgehalten. Durch den Molotow-Cocktail verschmorte der Bodenbelag in einem Umkreis von etwa einem halben Meter, und es bildete sich starker Rauch.
Der jüngere der beiden angeklagten Männer war Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr. Er ließ sich unmittelbar nach der Tat nahe der Feuerwehr absetzen und beteiligte sich am Löscheinsatz. Der Mann lebte nur 300 Meter von der Flüchtlingsunterkunft entfernt. Er soll in der rechten Szene aktiv gewesen sein und war nach Medienangaben wegen eines Hitler-Grußes vorbestraft. (epd/mig)
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