TV-Tipps des Tages
04.08.2012 – Jaffa, Türkei, Muslime, Religion, Papst Johannes Paul, Agca
TV-Tipps des Tages sind: Jaffa - die älteste Stadt am Mittelmeer: Der Film zeigt das alte und das neue Jaffa, die historischen Bauten, die Synagogen, Kirchen und Moscheen, aber auch das Leben von heute: wie Juden, Christen und Muslime zusammenleben; Im Fadenkreuz der Attentäter: Papst Johannes Paul II.; Die Haselnuss-Kinder - Zum Hungerlohn ins türkische Hochland
Von Ümit Küçük Samstag, 04.08.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 02.08.2012, 11:24 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Jaffa – die älteste Stadt am Mittelmeer
Aus der Reihe: „Weltreisen“ – Hier bestieg schon der „unwillige“ Prophet Jona ein Schiff, um Gottes Anordnungen zu entkommen und landete doch nur im Bauch eines Wals. Der Film zeigt das alte und das neue Jaffa, die historischen Bauten, die Synagogen, Kirchen und Moscheen, aber auch das Leben von heute: wie Juden, Christen und Muslime zusammenleben, wie gefeiert und gegessen wird, wie Geschäfte gemacht werden oder wie man es sich einfach nur am Strand von Jaffa gemütlich macht.
Direkt vor Jaffa ist der Andromeda-Felsen. Dort wurde Andromeda von dem Meeresgott Poseidon gefangen gehalten. Sie wartete darauf, geopfert zu werden, als ihr Geliebter Perseus mit den geflügelten Sandalen des Hermes herbeieilte und sie rettete.
Der Hafen von Jaffa war Jahrtausende lang das Tor zum Nahen Osten. Es wurde vom ägyptischen Pharao Ramses II beherrscht, von Hasmonäern und Griechen, Kreuzfahrern und Sarazenen, Türken und Arabern und schließlich von Israelis. Auch Napoleon I. zog hier durch. 11:00-11:30 • RBB Berlin
Im Fadenkreuz der Attentäter
Papst Johannes Paul II. – Diese mehrteilige Dokumentation deckt die Hintergründe einer großen Anzahl von Attentaten auf und legt bisher geheim gehaltenes Archivmaterial offen. Ob der Meuchelmord an John F. Kennedy oder das Attentat auf Mahatma Gandhi, in dieser Dokumentationsserie erfährt der Zuschauer alles über die Mörder und die Gründe ihrer Tat. Viele Attentate geben bis heute Rätsel auf. Durch den Einsatz einmaligen Bildmaterials und anschaulicher Rekonstruktionen, betrachtet jede Episode ein anderes Attentat und beleuchtet es ganz genau. In dieser Serie werden zum Teil nicht bekannte Umstände aufgedeckt und viele Fälle aus einer neuen Warte betrachtet.
Rom, Petersplatz, 13. Mai 1981: Zur Generalaudienz von Papst Johannes Paul II. sind Zehntausende gekommen. Alle schauen auf den Papst, der langsam durch die Reihen der Gläubigen fährt, immer wieder Hände schüttelt, Kinder segnet. Niemand achtet auf zwei junge Männer aus der Türkei. Gegen 17.20 Uhr feuert der 23 Jahre alte Ali Agca mit einer Pistole auf das Oberhaupt der katholischen Kirche. Leibwächter der Schweizer Garde werfen sich zum Schutz über den schwer verletzten Papst. Der weiße Jeep jagt mit Höchstgeschwindigkeit durch die Menge. Johannes Paul II. betet, fleht zur Jungfrau Maria. Verzweifelt bittet er die Gottesmutter, sein Leben zu retten. Derweil werden die beiden mutmaßlichen Attentäter von der italienischen Polizei überwältigt. Sowohl der Schütze Ali Agcar als auch sein Komplize Oral Celik leisten keine Gegenwehr.
Über die Hintergründe des Anschlags gibt es viele Vermutungen und Gerüchte. Eine Version: Moskau habe Johannes Paul II. liquidieren wollen, um die Opposition im Ostblock zu schwächen. Der bulgarische Geheimdienst habe im Auftrag Moskaus Ali Agca angeheuert. Ein anderes Gerücht sieht das völlig anders: Trotz der Beteuerungen Agcas, er sei Alleintäter gewesen, hatten wir Zeugenaussagen und Beweise, die genau belegten, dass er im Auftrage rechtsextremistischer Organisationen den Mord begangen hatte. Agca gehörte dem militärischen Arm der rechtsextremen „Grauen Wölfe“ an. Er war ein türkischer Faschist und Mörder, der bereits 1979 den Chefredakteur der linksliberalen Zeitung Milliyet, Abdi Ipekci, umgebracht hatte. Offenbar mit Hilfe von Gesinnungsgenossen aus der Haft geflohen und in Abwesenheit zu Tode verurteilt, taucht er nach seinem ersten Mord scheinbar mühelos unter. Noch im gleichen Jahr kündigt er in einem Brief den Anschlag auf den Papst an: „Ich werde diesen religiösen Führer, den getarnten Kommandanten der Kreuzritter, umbringen“. Über seine Hintermänner schweigt sich Agca nach dem Attentat aus. Doch Johannes Paul II. besucht ihn in seiner Gefängniszelle und verzeiht ihm öffentlich – ein Filmteam hält jedes Detail der Inszenierung im Bild fest. Offiziell gilt Agca für den Vatikan als Alleintäter. Im Jahr 2000 wird er auf Wunsch von Johannes Paul II. begnadigt und in die Türkei abgeschoben. 03:25-03:55 • PHOENIX
Die Haselnuss-Kinder – Zum Hungerlohn ins türkische Hochland
Dokumentation – Film von Rebecca Gudisch und Gönke Harms. Es ist noch dunkel, wenn sich die 11-jährige Badegül und der 9-jährige Ayden die Hänge in der riesigen Haselnussplantage am Schwarzen Meer hoch quälen. Zehn Stunden täglich schuften die beiden in den dichten Büschen für einen Lohn von umgerechnet 15 Euro am Tag.
Spät abends sinken sie völlig erschöpft in ihrer Massenunterkunft am Rande eines Flusses auf den Boden, wenn nicht der Regen das provisorische Zeltlager einfach wegschwemmt. Wie kann das sein in einem Land, in dem Kinderarbeit offiziell verboten ist und dass der EU beitreten will, wollen die beiden WDR-Weltweit Autorinnen Rebecca Gudisch und Gönke Harms wissen? Sie sprechen mit den verantwortlichen Bauern, Zwischenhändlern, Exporteuren und Politikern. Alle kennen das Problem, aber keiner bekommt es in der Griff – ebenso wenig die deutschen Abnehmerfirmen wie zum Beispiel Ferrero, die am Ende der Lieferketten stehen und die das Problem seit geraumer Zeit kennen.
Haselnüsse sind ein heiß umkämpfter Rohstoff. Sie stecken in Schokolade, Nougat-Cremes oder Eis. Und Deutschland ist weltweit der größte Abnehmer. Dreiviertel aller Haselnüsse kommen aus einer einzigen Region in der Türkei: Die Region um Ordu am Schwarzen Meer. Über 600.000 t jedes Jahr. Die Verlierer im Preiskampf sind die Bauern und die kurdischen Wanderarbeiter. Jedes Jahr reisen 100.000e Familien vom Süden an die Schwarzmeerküste, um dort auf den Haselnussfeldern zu arbeiten. Damit die Arbeit sich überhaupt lohnt, muss die ganze Familie mithelfen. Eine eindringliche Reportage von Rebecca Gudisch und Gönke Harms. 04:37-05:05 • tagesschau24 TV-Tipps
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