Mein Papa ist cool!

Väter mit Zuwanderungsgeschichte bei der Kindererziehung

Vater-Kind-Zelten in Aachen, Reparaturen in soziale Einrichtungen in Bonn - immer mehr Väter mit Zuwanderungsgeschichte wollen eine aktive Rolle im Leben ihrer Kinder übernehmen. Eine Broschüre und ein Film informieren über die Möglichkeiten.

Mittwoch, 20.06.2012, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 22.06.2012, 0:43 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

„Mein Papa ist cool!“ – unter diesem Titel hat das nordrhein-westfälische Integrationsministerium eine DVD und eine Broschüre über Projekte für Väter mit Migrationshintergrund veröffentlicht. „Immer mehr Väter mit Zuwanderungsgeschichte wollen eine aktive Rolle im Leben ihrer Kinder übernehmen. Oft fehlen ihnen aber die Vorbilder, weil ihre eigenen Väter noch an einem ganz anderen Rollenbild orientiert waren“, sagte Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) vergangene Woche in Düsseldorf.

Die DVD und die Broschüre präsentieren eine Vielzahl von Projekten in Nordrhein-Westfalen, die alle eines gemeinsam haben: Sie wollen durch gemeinsame Aktivitäten die Bindung zwischen Vätern und Kindern festigen und die Rolle der Väter in der Familie stärken.

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Die Beispiele in dem 18-minütigen Film sind anschaulich und eindrucksvoll: Beim Vater-Kind-Zelten in Aachen sitzen Väter mit und ohne Zuwanderungsgeschichte mit ihren Kindern am Lagerfeuer und erleben, „dass Erziehung auch Spaß macht“. Einer sagt sogar: „Jetzt bin ich ein besserer Vater geworden“. Und in Herne kann man Väter und Kinder beim gemeinsamen Kanufahren erleben. Früher habe er den Kindern nie zugehört, erzählt ein Vater, „jetzt lasse ich sie ausreden, damit ich weiß, was sie wollen.“

Tipp: Die DVD und die Dokumentation „Väter mit Migrationshintergrund. Mein Papa ist cool!“ können kostenlos bestellt werden.

Stolze Kinder, stolze Väter
Ein Bonner Projekt in einem sozialen Brennpunkt leistet sogar noch mehr: Erwerbslose Väter übernehmen hier gemeinsam mit ihren Kindern kleinere Reparaturarbeiten in sozialen Einrichtungen wie etwa Kindergärten. Die Kinder erleben die Väter so in einer aktiven Rolle und sehen, was die Väter können – „die Kinder waren stolz auf mich“, sagt einer.

Die Broschüre dokumentiert darüber hinaus eine Fachtagung, die das NRW-Integrationsministerium im Dezember 2011 in Dortmund veranstaltet hat. Dort wurden erfolgreiche Projekte in Nordrhein-Westfalen vorgestellt und mit Experten diskutiert. „NRW ist hier bundesweit Vorreiter“, so Minister Schneider, „ich wünsche mir, dass diese großartigen Projekte viele Nachahmer finden.“ (sb) Aktuell Gesellschaft

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