Islamischer Religionsunterricht

NRW und KRM einigen sich auf Beirat

Die nordrhein-westfälische Landesregierung und der Koordinationsrat der Muslime (KRM) haben im großen Einvernehmen den Beirat für den islamischen Religionsunterricht gebildet. Damit wurde eine wichtige Hürde genommen.

Mittwoch, 22.02.2012, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 28.02.2012, 7:52 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die acht Mitglieder des Beirats für die Einführung des islamischen Religionsunterrichts in Nordrhein-Westfalen stehen fest. Bei dem Treffen von Schulministerin Sylvia Löhrmann (Die Grünen) mit dem Koordinationsrat der Muslime (KRM) wurde in großem Einvernehmen der Beirat gebildet, der die Anliegen und Interessen der islamischen Organisationen bei der Einführung und Durchführung des islamischen Religionsunterrichts gegenüber dem Land vertritt.

Das „Gesetz zur Einführung von islamischem Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach“ wurde am 22. Dezember 2011 vom Landtag mit einer großen Mehrheit verabschiedet. Es sieht vor, dass die islamischen Organisationen vier Mitglieder in den Beirat entsenden und dass vier weitere Mitglieder vom Schulministerium im Einvernehmen mit den islamischen Verbänden bestimmt werden. Alle Beiratsmitglieder sind Experten für die Bereiche islamische Theologie und Religionsdidaktik.

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Der Beirat ist an der Erstellung der Unterrichtsvorgaben, der Auswahl der Lehrpläne und Lehrbücher und an der Bevollmächtigung von Lehrern beteiligt. Die Verfahrensweisen im Beirat orientieren sich an den Verfahren zur Beteiligung der Kirchen beim evangelischen und katholischen Religionsunterricht.

NRW und KRM erfreut
„Ich freue mich sehr, dass die Zusammenarbeit mit den islamischen Organisationen so vertrauensvoll und reibungslos verläuft“, sagte Ministerin Löhrmann. „Damit ist eine wichtige Voraussetzung geschaffen, damit wir bei der Umsetzung zur Einführung des islamischen Religionsunterrichts vorankommen.“

„Die Fähigkeit, sich im Einvernehmen und in konstruktiver Zusammenarbeit den Weg für den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht zu ebnen, intensiviert das Vertrauen zueinander und stärkt die Zuversicht für die zukünftige Zusammenarbeit“, fügte der KRM-Sprecher Bekir Alboğa (DITIB) hinzu.

Die Mitglieder des Beirats
Die islamischen Organisationen haben folgende Vertreterinnen und Vertreter für den Beirat bestimmt: Herrn Mehmet Soyhun (Theologe, Landesdialogbeauftragter DITIB), Herrn Burhan Kesiçi (Politikwissenschaftler und Islamischer Religionslehrer), Frau Nigar Yardım (Theologin, Integrations- und Frauenbeauftragte des VIKZ) und Frau Eva El-Shabassy (Zentralrat der Muslime, Beauftragte für Pädagogik und Religionsunterricht, Grundschullehrerin).

Das Ministerium entsendet folgende Vertreter: Herrn Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Professor für Islamische Religionspädagogik am Centrum für Religiöse Studien an der Universität Münster), Frau Hanim Ezder (Islamwissenschaftlerin aus Köln), Frau Tuba Isik-Yigit (Doktorandin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn) und Herrn Sami Alphan (Islamwissenschaftler, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln).

Die Amtszeit der Beiratsmitglieder beträgt drei Jahre. Ihre Tätigkeit erfolgt ehrenamtlich. Der islamische Religionsunterricht kann bereits im kommenden Schuljahr an einigen Grundschulen starten, wenn dort die personellen und sächlichen Voraussetzungen erfüllt sind und mindestens 12 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. (bk) Leitartikel Politik

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