Türkische Presse Türkei

18.08.2011 – Gül, Terror, Somalia, PKK, Erdoğan, RASAT, Syrien

Die Themen des Tages sind: Nationale Sicherheitsrat tagt; Gül: „Jeder wird die Macht des Staates sehen“; Türkei bombardiert PKK-Lager; Türkei setzt sich weiter für Somalia ein; Davutoğlu: „Eine gemeinsame regionale Haltung ist notwendig“; Somalia-Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit ; Der erste einheimische Beobachtungssatellit der Türkei "Rasat" ist im All

Von Donnerstag, 18.08.2011, 12:47 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.08.2011, 12:47 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Nationale Sicherheitsrat tagt
Der Nationale Sicherheitsrat (MGK) wird heute unter dem Vorsitz von Staatspräsident Abdullah Gül zusammentreten. An der Sitzung werden Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, die zuständigen Mitglieder des Ministerrats, Generalstabschef Necdet Özel, sowie die Kommandeure der Streitkräfte teilnehmen. Es wird erwartet, dass bei der Sitzung, die im Çankaya Palais stattfinden wird, hauptsächlich die Strategie der politischen und militärischen Schritte im Kampf gegen die Terror Organisation PKK erörtert werden. Auch werden die Lage in Syrien und die jüngsten regionalen Entwicklungen auf der Tagesordnung stehen.

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Unterdessen wird Staatspräsident Abdullah Gül, zufolge einer Neuregelung, nach der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates Parlamentspräsident Cemil Çiçek und den Vorsitzenden der Republikanischen Volkspartei (CHP) Kemal Kılıçdaroğlu im Çankaya Palais empfangen und über die Sitzung und Tagesordnung der MGK und informieren.

Gül: „Jeder wird die Macht des Staates sehen“
Staatspräsident Abdullah Gül antwortete auf die Fragen der Presse über den heimtückischen Terrorangriff in Çukurca der Provinz Hakkari, bei dem gestern 7 Soldaten getötet wurden. Gül betonte, dass die PKK ihre terroristischen Angriffe besonders im Fastenmonat Ramadan ausführen. Unteranderem sagte Gül: „Jeder muss wissen, dass über der Macht des Staates keine andere Macht steht. Und jeder, der denkt, dass er den Staat mit Waffen, Terror und Gewalt auf die Knie zwingen kann, irrt sich.

Parlamentspräsident Cemil Çiçek äußerte sich auch über den jüngsten Terrorangriff und sagte, dass für den Frieden und Wohlstand im Land die Gesellschaft zusammenhalten muss.

Staatspräsident Gül hatte gestern im Çankaya Palais Generalstabchef Necdet Özel und Kommandeure der Streitkräfte empfangen. Gül sagte gestern Abend während des „İftar-Essen“ im Çankaya Palais: „Niemand soll an der Entschlossenheit des Staates im Kampf gegen den Terror zweifeln.“

Türkei bombardiert PKK-Lager
Nach einem Anschlag der Terrororganisation PKK sind türkische Kampflugzeuge offenbar grenzüberschreitend in die Kandil-Berge eingedrungen und haben Lager der Terrororganisation attackiert. Als Reaktion auf die gestrige Tötung von neun Mitgliedern der türkischen Sicherheitskräfte bei einem Angriff der Terrororganisation hat die türkische Luftwaffe Lager der PKK bombardiert. An den Luftschlägen am Mittwochabend sind 15 türkische Kampfflieger beteiligt Die Terrororganisation PKK hat gestern in Hakkâri einen Militärkonvoi mit der Zündung einer Panzermine gestoppt und Feuer eröffnet. Dabei fielen zehn Soldaten.

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan schwor Vergeltung und sagte: „Wir sind an einem Punkt, wo die Worte fehlen. Es besteht keine Notwendigkeit zu reden, sondern zu handeln. Sie werden die Maßnahmen sehen, sobald sie getroffen werden. Unsere Geduld in Bezug auf den Ramadan ist erschöpft. Diejenigen, die nicht bereit sind, sich vom Terror zu distanzieren, werden den Preis dafür zahlen.”

Türkei setzt sich weiter für Somalia ein
Bei einem Krisentreffen der Organisation der Islamischen Konferenz OIC-Mitglieder in Istanbul, rief Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan die wohlhabenden und muslimischenStaaten auf, die Hungernden in Somalia finanziell mehr zu unterstützen. Erdoğan sagte: „Dies ist ein Test nicht nur für Somalia, sondern für die Menschheit.Wie können die wohlhabenden Menschen unbesorgt schlafen ohne was zu tun, während die Kinder in der Türkei ihr Taschengeld für Somalia opfern. Erdogan will am Donnerstagabend mit seiner Ehegattin Emine Erdoğan und seiner Tochter nach Somalia reisen, um sich ein Bild von der Verteilung türkischer Hilfslieferung in den Flüchtlingslagern zu machen. Begleitet wird er von Außenminister Ahmet Davutoglu und weiteren Kabinett- und Parteimitgliedern sowie deren Familien.

Unteranderem traf sich Ministerpräsident Erdoğan während der Konferenz mit dem eingeladenen somalischen Präsident Sharif Ahmed. Sharif Ahmed machte die Dürre und die militante Organisation Al Shabab für die Krise in seinem Land verantwortlich. Die Hilfsorganisationen versuchten zu helfen und täten ihr Bestes, aber man habe es mit Terroristen zu tun.

Bei der Konferenz haben die OIC-Mitglieder entschieden, 350 Millionen Dollar (242 Millionen Euro) an Hilfen für das von einer verheerenden Hungersnot betroffene Somalia bereitzustellen. 150 Millionen Dollar sind bereits durch nationale Kampagnen in der Türkei gesammelt worden.

Davutoğlu: „Eine gemeinsame regionale Haltung ist notwendig“
Die Gewaltwelle in Syrien dauert weiter an. Syrien setzt trotz Warnungen der Türkei ihre Operationen bei regierungskritischen Protesten auch im Fastenmonat Ramadan weiter fort. Außenminister Ahmet Davutoğlu äußerte sich nach einer Versammlung der Organisation für islamische Zusammenarbeit OIC in Istanbul gegenüber der Presse und sagte: „Falls Syrien die Militäraktion auch im Fastenmonat Ramadan fortsetzt und Menschen tötet, kann die Türkei nicht weiter Zuschauer bleiben.“

Unteranderem kam Davutoğlu mit seinem jordanischen Amtskollegen Nasir Cude, der sich anlässlich der Versammlung in Istanbul befindet, zusammen. Davutoğlu und Cude traten nach dem bilateralen Gespräch vor die Presse. Davutoğlu teilte mit, dass der gemeinsame Wunsch der Türkei und Jordanien, die Herstellung der Stabilität in Syrien sei. Unterdessen erklärte Davutoğlu: „Das Blutvergießen und die Militäroperationen im ganzen Land müssen gestoppt werden. Die Soldaten müssen sich zurückziehen. Wir unterstützen die syrische Bevölkerung und stehen ihren Forderungen zu. Wir teilen eine rund 900 Meter lange Grenze. Wir sind Nachbarländer, und wenn ein Haus im Nachbarland brennt, ist es nicht möglich, das der Brand nur mit diesem Haus beschränkt bleibt.“

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Ziel ist Kandil
Sabah berichtet unter der Schlagzeile „Ziel ist Kandil“, türkische Kampfjets hätten nach einem Jahr gestern erneut eine grenzüberschreitende Luftoperation in Nordirak eingeleitet. Die Kampfjets hätten bei der dreistündigen Operation mutmaßliche PKK-Ziele in Kandil, Zap, Metina und Harkuk bombardiert. Bei dem Bombardement mit lasergesteuerten Bomben seien zahlreiche PKK-Lager zerstört worden. Die an der Operation beteiligten zwölf Kampfmaschinen der türkischen Luftwaffen seien gegen Mitternacht auf ihre Stützpunkte zurückgekehrt.

Somalia-Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit
Yeni Safak meldet, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan habe in seiner Rede auf der Somalia-Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit gesagt, die Menschheit stehe vor einer großen Prüfung. Es sei nicht nur für Somalia, sondern für die ganze Menschheit eine große Prüfung. Erdogan habe betont, die Türkei habe sich für Somalia mobilisiert und die Geldspenden hätten 200 Millionen Türkische Lira erreicht.

Der erste einheimische Beobachtungssatellit der Türkei „Rasat“ ist im All
In Milliyet lesen wir unter der Schlagzeile „der erste einheimische Beobachtungssatellit der Türkei „Rasat“ ist im All“, der erste in der Türkei entworfene und hergestellte Satellit sei ins Weltall befördert worden. Der vom TÜBİTAK-Forschungsinstitut für Weltalltechnologien entworfene und hergestellte erste einheimische Beobachtungssatellit Rasat sei von der Raketenbasis Jasny an der russisch-kasachischen Grenze mit der Trägerrakete vom Typ Dnepr ins All transportiert worden.

Zehntausende Menschen haben gegen Korruption protestiert
In einer anderen Meldung von Milliyet heißt es unter der Schlagzeile „Zehntausende Menschen haben gegen Korruption protestiert“, in der indischen Hauptstadt Neu Delhi seien zehntausende Menschen aus Protest gegen die Korruption auf die Straßen gegangen. Dem Blatt zufolge hätten etwa 60 bis 70 Tausend Menschen als Unterstützung für den in Hungerstreik getretenen 74-jährigen Anti-Korruptions-Aktivisten Anna Hazare an dem Protest teilgenommen. Beobachtern nach könnte sich diese neue Krise zu einer Misstrauensbewegung gegen die indische Regierung umwandeln.

Lokomotive Europas steht still
Aus den Wirtschaftseiten von Radikal erfahren wir unter der Schlagzeile „Lokomotive Europas steht still“, nachdem es im zweiten Quartal in Frankreich zur Stagnation gekommen sei, habe die größte Wirtschaft der Eurozone, Deutschland, nur ein Wachstum von 0,1 Prozent verzeichnet. Diese schwache Leistung von Deutschland werde die ganze Eurozone negativ beeinflussen. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres habe es in der ganzen Eurozone nur eine Wachstumsrate von 0,2 Prozent gegeben. Diese Meldung über die Leistung der Eurozone sei sogar noch schlimmer als die enttäuschende Wachstumsleistung der USA, schreibt Radikal. Türkische Presse Türkei

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