Halbjahresbilanz

Zahl der Asylbewerber steigt an

Im ersten Halbjahr 2011 hat Baden-Württemberg 2.511 Asylbewerber aufgenommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um 810 Personen oder knapp 48 Prozent. Integrationsministerin Öney mahnt: „Unterbringungs- und Versorgungssituation verbessern sowie Fluchtursachen bekämpfen.“

Montag, 15.08.2011, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 29.10.2011, 14:36 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Mit 417 Personen kam die Mehrzahl der Antragsteller aus dem Irak, danach folgen Asylbewerber aus Afghanistan (304) sowie aus Iran und Pakistan (je 214). Damit kamen alleine aus diesen vier Ländern über 45 Prozent aller Asylbewerber in Baden-Württemberg.

Die Ministerin für Integration, Bilkay Öney, sagte am Freitag beim Besuch des Kinderfestes in der Landesaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Karlsruhe: „Die Zugangszahlen im ersten Halbjahr 2011 bestätigen auch im Land den seit 2008 bundesweit wieder ansteigenden Trend. Die Steigerung ist aber nicht vergleichbar mit den Zugangszahlen Anfang der Neunzigerjahre.“ Während im Jahr 2007 mit 1.595 aufgenommenen Personen ein Tiefststand erreicht war, waren es 2010 bereits wieder 4.753 Personen. Setzt sich die bisherige Entwicklung fort, hat Baden-Württemberg in diesem Jahr einen Zugang von über 5.000 Personen.

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Den steigenden Asylbewerberzahlen müssen entsprechende Aufnahme- und Unterbringungskapazitäten gegenüberstehen, nicht nur bei der Landesaufnahmeeinrichtung in Karlsruhe, sondern auch bei den Gemeinschaftsunterkünften der Stadt- und Landkreise: „Wir wollen die Unterbringungs- und Versorgungssituation mit Blick auf humanitäre Kriterien kritisch prüfen und schrittweise verbessern. Wir werden diese Aufgabe in enger Abstimmung mit den kommunalen Landesverbänden und den Stadt- und Landkreisen angehen“, sagte Öney.

Fluchtursachen bekämpfen
Die Ministerin mahnte: „Allerdings könnten die Spielräume für qualitative Verbesserungen enger werden, wenn die Entwicklungen in Nordafrika oder am Horn von Afrika zu einer weiteren Steigerung der Asylbewerberzahlen führen.“ Im Interesse der Asylbewerber und im Interesse eines integrationsfreundlichen Klimas sei es umso wichtiger, Fluchtursachen zu bekämpfen. Hier sei neben der Bundesregierung auch die Europäische Union insgesamt gefordert.

Im Mittelpunkt der Arbeit der Landesaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Karlsruhe stehen die Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland kommen. Baden-Württemberg nimmt im Rahmen einer festgelegten Quote – dem sogenannten Königsteiner Schlüssel – derzeit 12,8 Prozent der in Deutschland ankommenden Asylbewerber auf. (pm/hs)
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