COM.MIT AWARD 2011
Vorurteile stören die meisten Schüler
Ortstermin für Maria Böhmer und RTL-Chefredakteur Peter Klöppel in Frankenthal: In der Friedrich-Ebert-Realschule diskutieren sie mit 27 Jugendlichen über Integration. Anlass ist der Wettbewerb "Com.mit Award", den RTL auch in diesem Jahr durchführt.
Mittwoch, 02.02.2011, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 25.03.2014, 9:40 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Noch ein wenig schüchtern waren die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ebert-Realschule in Frankenthal zu Beginn der Diskussion über Integration und ihre Alltagserfahrungen als Migrantenkinder. Kein Wunder, die 27 Jugendlichen diskutierten schließlich zusammen mit RTL- Chefredakteur Peter Kloeppel und Staatsministerin Maria Böhmer über dieses wichtige Thema. „Es ist komisch, wenn da auf einmal Leute sitzen, die man sonst nur in der Zeitung oder im Fernsehen sieht“, gab eine Schülerin unumwunden zu. Nach einer lockeren Vorstellungsrunde traute sich schließlich jeder, etwas von seinen Integrations-Erfahrungen zu erzählen. Was die jungen Menschen – fast alle mit Migrationshintergrund – zu sagen hatten, war beeindruckend.
Anlass für die Diskussion in der Frankenthaler Schule ist ein Preis, den der Fernsehsender RTL im Jahr 2008 erstmals auslobte: Com.mit Award. Damit werden Kurzfilme, Geschichten oder Storyboards prämiert, die Integration aus Sicht junger Menschen thematisieren.
COM.MIT AWARD: Weitere Informationen zum Wettbewerb, die Teilnahmebedingunen und das Bewerbungsformular gibt es auf www.rtlcommit.de. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2011.
Staatsministerin Böhmer hat erneut die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen. Neben der Ausschreibung des Preises besucht Peter Kloeppel regelmäßig Schulen in Deutschland, um mit den Jugendlichen über Integration zu diskutieren.
Auf die Frage, was sie am meisten störe, hatten die Schüler prompt Antworten parat: Vorurteile, dass alle Ausländer kriminell und gewalttätig seien, störten die meisten. Im Fernsehen werde meist ein negatives Bild gezeichnet, zudem hätten zu wenige Schauspieler und Moderatoren ausländische Wurzeln. Dabei sei die kulturelle Vielfalt bereichernd, das müssten die Medien auch abbilden, erklärte ein junger Mann mit türkischem Elternhaus. Allein schon die Diskussion über Pausenbrote und Essgewohnheiten sei eine ganz normale Erfahrung anderer Kulturen. Und mit der Integration laufe es vor allem im Fußball genau richtig: „Da achtet man nicht auf die Nationalität, sondern man ist ein Team und will zusammen gewinnen,“ berichtete ein begeisterter Kicker.
Dass viele Migranten in zwei Welten lebten, sahen viele als das größte Problem. „Wenn ich in der Türkei bin, vermisse ich Deutschland, und wenn ich hier bin, ist es umgekehrt,“ beschrieb eine junge Türkin ihr Dilemma. Das sah ihr Klassenkamerad allerdings ganz anders: „Ich fühle mich hier besser aufgehoben,“ sagte der Junge stolz. (sb)
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