Türkische Presse Türkei
02.09.2009 – Türkei, Armenien, Frankreich
Die türkische Presse berichtet heute überwiegend über die Annäherung zwischen Armenien und der Türkei sowie Reaktionen aus USA und Frankreich. Außerdem gibt es außenpolitische Meldungen im Zusammenhang mit China, England und Aserbaidschan.
Von GastautorIn Mittwoch, 02.09.2009, 14:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 15.08.2010, 18:39 Uhr Lesedauer: 6 Minuten |
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Türkisch-Armenische Beziehungen
Yeni Şafak schreibt unter der Schlagzeile „Armenien wird seine Truppen aus Berg-Karabach abziehen“, bevor die zuvor zwischen der Türkei und Armenien getroffene Übereinkunft in ein Abkommen umgewandelt wird, werde Armenien seine Soldaten aus dem besetzten Berg-Karabach Gebiet Aserbaidschans abziehen. Dafür habe Armenien nun 2 Monate Zeit. Weiter heißt es in der Meldung, Yerewan habe sich dem Vorschlag Ankaras genähert, die Archive zu öffnen und die Behauptungen über einen Völkermord zu untersuchen. Demnach sollen Kommissionen zur Untersuchung der Behauptungen gebildet werden. Außerdem soll Armenien die Behauptungen nicht mehr unterstützen.
In Hürriyet lesen wir, der Sprecher des aserbaidschanischen Außenministeriums, Elhan Poluhow habe bezüglich der Annäherung zwischen der Türkei und Armenien gesagt, die Öffnung der armenischen Grenze vor der Lösung der Berg-Karabach Frage widerspreche den Interessen seines Landes. Die Haltung Aserbaidschans in diesem Thema beruhe auf den Äußerungen türkischer Funktionäre. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan habe zuvor klar und deutlich gesagt, dass die Öffnung der Grenze zu Armenien nur mit der Lösung der Berg-Karabach Frage möglich sein werde.
Sabah schreibt, die Bedingung der Türkei für die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit Armenien sei die Anerkennung der türkischen Grenzen und der Verzicht auf die Behauptungen über einen Völkermord. Außerdem müsse die Berg-Karabach Frage bis spätestens Mitte Dezember gelöst werden.
Habertürk berichtet über die Worte von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in Bezug auf die Entwicklungen mit Armenien. Hinsichtlich des Ausbaus der türkisch-armenischen Beziehungen habe Erdogan daraufhin gewiesen, dass ohne die Zustimmung des Parlaments nichts umgesetzt werden könne.
USA und Frankreich begrüßen Annäherung zwischen Türkei und Armenien
Die USA und Frankreich hätten die jüngsten Entwicklungen in den Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien begrüßt, berichtet Habertürk.
Das US-Außenministerium habe erklärt, der Prozess zur Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern müsse in einer angemessenen Zeit und ohne Vorbedingungen abgeschlossen werden. Der Prozess sei ein historischer Wendepunkt und die US-Administration sei bereit, diesen Prozess mit nahen Beziehungen zu Ankara und Yeriwan zu unterstützen.
Auch Frankreich habe die Entscheidung begrüßt. In einer Erklärung des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy hieße es, die Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien werde ein historischer Schritt sei und der Stabilität in der Region beitragen.
Staatsminister Zafer Çağlayan in China
Sabah meldet, beim Besuch von Staatsminister Zafer Çağlayan in China sei es auf dm Flughafen von Urumqui zu einem Zwischenfall gekommen. Die chinesischen Behörden hätten Minister Çağlayan durchsuchen wollen. Die türkische Botschaft in Peking habe dem chinesischen Außenministerium eine Note in diesem Zusammenhang erteilt. Sollten sich die chinesischen Behörden nicht bei Çağlayan entschuldigen, könne die für den 28. September geplante Tagung des gemeinsamen Wirtschaftsausschusses abgesagt werden.
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