Erwerbslosigkeit

Migrantinnen helfen

Die GAL-Bürgerschaftsfraktion erinnert zum Internationalen Frauentag daran, dass in Deutschland Frauen mit Migrationshintergrund deutlich mehr als andere von strukturellen Ausgrenzungen betroffen sind.

Samstag, 07.03.2009, 0:01 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.08.2010, 7:13 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

„Migrantinnen sind häufiger erwerbslos, wir finden sie seltener in Führungspositionen, für sie ist der Lohnunterschied noch größer und sie sind häufiger von Gewalt betroffen. Das ist die beschämende Analyse“, sagte Nebahat Güçlü, 1 frauen- und migrationspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion. „Es ist Zeit, sie deutlich in den Fokus staatlicher Hilfen zu nehmen. Der gerade in der Bürgerschaft verabschiedete Haushalt 2009/2010 enthält solche Akzente und auch die grüne Initiative für ein Interkulturelles Frauenwirtschaftszentrum setzt hier an. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Die Bürgerschaft habe mit dem Haushalt 2009/2010 ein Wohnprojekt für von Zwangsheirat bedrohte junge Frauen und Mädchen auf den Weg gebracht. Darüber hinaus werde die Präventionsarbeit bei den interkulturellen Gewaltberatungsstellen mit 60.000 Euro ausgebaut. 65.000 Euro zusätzlich erhalte FLAKS in Altona, ein Projekt, das modellhaft zeige, wie Gleichstellung und Integrationsarbeit mit generationenübergreifender soziale Arbeit verknüpft werden könne.

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Bereits im Februar habe die Bürgerschaft auf Initiative der GAL die Schaffung eines Interkulturellen Frauenwirtschaftszentrums verabschiedet. Damit werde die Hamburger Infrastruktur für Existenzgründungen um ein wichtiges, passgenaues Element für Frauen erweitert. „Wir erwarten spürbare Impulse für die Hamburger Wirtschaft, für eine bessere Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben und bessere Integration durch eine größere ökonomische Unabhängigkeit – insbesondere von Migrantinnen. Auch der Runde Tisch Prostitution, der sich am 5. März konstituiert hat, ist von besonderer Bedeutung für Migrantinnen. Denn sie machen schätzungsweise 60 Prozent der Sexarbeiterinnen aus.“, so Güclü.

  1. Nebahat Güçlü wurde 1965 in Kayseri in der Türkei geboren und lebt seit 1970 in Hamburg. Von 1986 bis 1991 hat sie Politikwissenschaft und Germanistik in Hamburg studiert. Bei der GAL eingestiegen ist Nebahat Güçlü vor über 10 Jahren durch die Mitarbeit in der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Frauen. Von April 2004 bis Februar 2008 war Nebahat Güçlü Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und migrationspolitische Sprecherin der GAL-Fraktion. Seit Februar 2008 ist sie Sprecherin für Soziales, Migrations- und Frauenpolitik. Sie ist Mitglied im Sozial- und Gleichstellungsausschuss und stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss und in der Härtefallkommision. Darüber hinaus ist Nebahat Güçlü seit Mai 2008 Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft.
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