
„Am arischen Strand“
Nazi-Musik auf dem Weihnachtsmarkt
Rechtsrock statt Jingle Bells – über die offizielle Anlage des Sternenmarkts. Auf einem niedersächsischen Weihnachtsmarkt soll Neonazi-Musik gelaufen sein. Der Staatsschutz ermittelt.
Mittwoch, 17.12.2025, 10:33 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 17.12.2025, 10:05 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Aus den Boxen auf dem Weihnachtsmarkt in Otterndorf (Kreis Cuxhaven) soll rechtsradikale und jugendgefährdende Musik ertönt sein. Die Musik wurde über die offizielle Anlage des Sternenmarkts verbreitet, wie ein Sprecher der Polizei berichtete. „Es ist nicht so, dass das aus irgendeiner Bluetooth-Box oder auf einem Handy lief.“
Die Stadt hatte einen Dienstleister beauftragt, die Musik für den Weihnachtsmarkt zu übernehmen. Am vergangenen Freitag soll es dabei zur Grenzüberschreitung gekommen sein. Laut Polizei wurden Stücke einer Neonazi-Band und andere Lieder mit volksverhetzendem Inhalt abgespielt. Hinweise deuten darauf hin, dass auch an zwei Folgetagen volksverhetzende Lieder über die Anlage abgespielt wurden.
Nach Angaben der Polizei bemerkten Besucherinnen und Besucher des Marktes die Hetze. Zu hören gewesen sei auch eine umgedichtete Zeile des bekannten Liedes „An der Nordseeküste“. Statt des Originals erklang demnach die Parole „An der Nordseeküste, am arischen Strand“.
Ermittlungen zu Dienstleister und Technik
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wurde die Beschallungsanlage von einem externen Dienstleister gestellt. Ein USB-Stick, auf dem die Musik gespeichert war, wurde sichergestellt und soll nun ausgewertet werden. Unklar ist bislang, wer Zugriff auf den Datenträger hatte und die Musikauswahl beeinflussen konnte.
In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die zeigen, wie Besucher Glühwein trinken, während im Hintergrund rechtsextreme Musik läuft. Der Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung sowie wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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