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Ein KI-Bild (finde den Fehler!) zum Jahresabschluss – auch passend zu 2025

Asyl, Polizei, Rassismus

Jahresrückblick 2025: Was „uns“ beschäftigt hat

Ein Jahr im Dauerfeuer: 2025 wurde Migration zur politischen Währung – und für viele zur täglichen Zumutung. Zwischen Wahlkampf, Grenzdebatten und EU-Härte, Polizeischüssen und Rassismus im Alltag, zerrissenen Familien und brüchigen Zusagen blieb vor allem ein Gefühl: Zugehörigkeit steht wieder zur Disposition.

Donnerstag, 18.12.2025, 18:43 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.12.2025, 18:43 Uhr Lesedauer: 12 Minuten  |  

2025 war so ein Jahr, das sich anfühlte, als hätte jemand den Nachrichten-Ticker auf „Dauerfeuer“ gestellt. Für viele Menschen mit Migrationserfahrung war es ein Jahr, in dem große Politik sehr schnell sehr persönlich wurde: am Küchentisch, bei der Wohnungssuche, auf dem Schulhof, im Wartebereich der Ausländerbehörde – und manchmal auch schlicht auf der Straße, wenn Angst real wurde.

Los ging es im Januar mit einem Wort, das plötzlich mehr erklärte, als es sollte: „Biodeutsch“ wurde zum Unwort des Jahres 2024 erklärt – als diskriminierend, als Form von Alltagsrassismus. Man kann darüber die Augen rollen („Schon wieder ein Begriff?“). Man kann aber auch ehrlich sein: Es war ein ziemlich passender Auftakt. Denn 2025 wurde ein Jahr, in dem Zugehörigkeit immer wieder neu verhandelt wurde – nicht abstrakt, sondern mit Untertönen, Blicken, Schlagzeilen.

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Vom globalen Tonwechsel zur deutschen Innenpolitik

Nur wenige Tage später wurde Donald Trump in Washington als Präsident der USA vereidigt und machte gleich klar, dass „America First“ wieder Programm ist: Rückzug aus internationalen Abkommen, Druck auf Verbündete, weniger Hilfe – und Härte bei Migration. Das war nicht nur Weltpolitik. Es war auch ein Signal, das bis nach Europa hallte, weil es den Ton verschob: rauer, misstrauischer, kälter.

In Deutschland kippte die Stimmung im Januar endgültig in den Wahlkampfmodus, als in Aschaffenburg ein kleiner Junge und ein Mann erstochen wurden. Die Tat war schrecklich – und sie wurde sofort politisch aufgeladen. Ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber wurde festgenommen; im Herbst folgte ein Prozess, am Ende die Einweisung in die Psychiatrie wegen Schuldunfähigkeit. Doch schon in den Tagen nach der Tat war das Muster sichtbar: Ein Gewaltverbrechen wird zur Projektionsfläche, Migration zur Abkürzung für „Problem“, Asylpolitik zum Hebel für Mehrheiten. Eine Woche später setzte die Union im Bundestag einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Hilfe der AfD durch – und im ganzen Land gingen Zehntausende auf die Straße, um gegen einen Rechtsruck zu demonstrieren: eine Republik zwischen Entsetzen, Instrumentalisierung und Gegenwehr.

Zugehörigkeit auf Widerruf

In diese aufgeheizte Stimmung platzte auch eine Debatte, die vielen besonders unter die Haut ging: die Idee, Staatsbürgerschaft wieder leichter entziehen zu können – als „Signal“, als Strafe, als politische Botschaft. Für Betroffene fühlte sich das nicht nach Sicherheit an, sondern nach einer Art „Zugehörigkeit auf Widerruf“.

Der Februar machte es nicht leichter. In München steuerte ein junger Afghane ein Auto in einen Demonstrationszug, mindestens 30 Menschen wurden verletzt, zwei Tage später starben ein Kind und seine Mutter. Wieder: Trauer, Schock – und sofort die nächste Runde der Asyl- und Sicherheitsdebatte. Parallel dazu kam aus den USA der nächste rhetorische Paukenschlag: Vizepräsident J. D. Vance attackierte auf der Münchner Sicherheitskonferenz europäische Verbündete ungewöhnlich scharf, warf ihnen Einschränkungen der Meinungsfreiheit vor und kritisierte die Ausgrenzung von Parteien wie der AfD als undemokratisch. Deutsche Politiker wiesen die Einmischung zurück – aber der Ton blieb hängen: USA supportet AfD.

Wahljahr, Stimmungslage, Verschärfungen

Am 23. Februar folgte die Bundestagswahl. Die Union gewann mit 28,5 Prozent, die AfD wurde mit 20,8 Prozent zweitstärkste Kraft, die SPD stürzte auf 16,4 Prozent. Grüne und Linke zogen ebenfalls ins Parlament ein, FDP und BSW scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Das Ergebnis war nicht nur eine neue Sitzordnung – es war ein Stimmungsbild: Migration blieb eines der Themen, an denen sich Politik und Gesellschaft abarbeiten, und zwar mit zunehmend scharfem Werkzeug.

Im Frühjahr und in den Koalitionsverhandlungen zeigte sich, wie schnell aus Debatten konkrete Einschnitte werden können. Plötzlich stand wieder zur Disposition, was gerade erst als Fortschritt galt: die schnellere Einbürgerung („Turbo-Einbürgerung“) – und zugleich Änderungen beim Familiennachzug für bestimmte Gruppen von Geflüchteten. Für viele war das keine technische Reform, sondern eine Frage von Lebensplanung: Kann ich bleiben? Kann ich ankommen? Kann meine Familie nachkommen – oder bleibt „Integration“ eine Dauerleistung im Provisorium?

Rechtsstaat, Polizei, Vertrauen

Und dann kam ein Themenblock, der 2025 wie ein roter Faden durch vieles lief: Vertrauen in den Rechtsstaat – und die Frage, ob alle in diesem Land denselben Schutz erwarten dürfen. Am Ostersonntag starb in Oldenburg der 21-jährige Schwarze Lorenz A. nach Polizeischüssen – mehrere Treffer von hinten. Der Fall löste eine heftige Debatte aus: War es Notwehr oder unverhältnismäßige Gewalt? Warum gab es keine Bodycam-Aufnahmen? Und warum „ermitteln“ in solchen Fällen oft Polizisten gegen Polizisten? Der Tod von Lorenz blieb nicht „nur“ ein tragischer Einzelfall. Er wurde zur Chiffre für etwas, das viele Menschen mit Migrationserfahrung längst kennen: Dass Begegnungen mit Polizei – je nach Aussehen, Sprache, Wohnort – nicht für alle gleich riskant sind. Im Sommer wurden Reformforderungen lauter, in Oldenburg gingen erneut Menschen auf die Straße. Und im November erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Polizisten, sah aber keine Notwehr, sondern nur fahrlässige Tötung – lebensfremd.

Fast spiegelbildlich dazu entwickelte sich in Hessen ein Komplex, der vielen das Gefühl gab: Es geht nicht um Einzelfälle, sondern um Muster. Im Herbst wurden Ermittlungen gegen Frankfurter Polizeibeamt:innen öffentlich – es geht um schwere Vorwürfe wie Körperverletzung, Strafvereitelung im Amt und die Verfolgung Unschuldiger. Unter den Betroffenen: häufig Männer, die als „ausländisch“ wahrgenommen werden.

Gebraucht, aber nicht willkommen

Parallel dazu lief die Arbeitsmarkt-Realität weiter. Die Politik sagte: „Wir brauchen Fachkräfte“, Länder drängten auf weniger Barrieren, und Studien zeigten, dass Beschäftigungslücken zunehmend von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit geschlossen werden. Das war einerseits Bestätigung: Ohne Einwanderung funktioniert vieles nicht mehr. Andererseits blieb das Gefühl bitter vertraut: gebraucht werden, ja – aber nicht unbedingt willkommen sein.

Im Mai stufte der Verfassungsschutz die AfD vom Verdachtsfall zur „gesichert rechtsextremistischen Bestrebung“ hoch; was politisch wie eine klare Diagnose wirkt, wird juristisch weiter ausgefochten. Fast zeitgleich ging die Bundesanwaltschaft gegen eine mutmaßliche rechte Terrorgruppe vor: die „Letzte Verteidigungswelle“. Verdächtige teilweise erst 14 bis 18 Jahre alt, Anschlagspläne auf Asylbewerberunterkünfte und linke Einrichtungen – das liest man zweimal, weil man hofft, sich verlesen zu haben.

Grenzen, Gerichte, Grundrechte

Im Juni drehte sich vieles um Grenzen – im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Das Berliner Verwaltungsgericht erklärte in einer Eilentscheidung die Zurückweisung von Asylsuchenden bei Grenzkontrollen auf deutschem Gebiet für rechtswidrig. Innenminister Alexander Dobrindt wollte dennoch nichts ändern und sprach von einem Einzelfall. Für Betroffene klang das wie: Recht kann gelten – muss aber nicht. Parallel sah man in den USA, wie die Regierung in Kalifornien Soldaten gegen Demonstrierende aufmarschieren ließ; Proteste richteten sich gegen ICE und Abschiebungen. Auch das wirkte: als Beleg dafür, wie schnell „Recht“ und „Ordnung“ gegen Menschenrechte ausgespielt werden, wenn Migration zur Bedrohung erklärt wird.

Und dann war da noch der Alltag, der 2025 in vielen Berichten eine erschreckende Klarheit bekam. Ein Jahresbericht zählte Hunderte dokumentierte Fälle antimuslimischen Rassismus: Beschimpfungen von Kindern, Pöbeleien gegen Frauen mit Kopftuch, Anfeindungen, die nicht spektakulär sind – aber zermürbend. Nicht genannt werden können hier zahlreiche weitere Studien, die ähnliches Verhältnisse über Schwarze, Sinti und Roma, Jüdinnen und Juden und andere Minderheiten wiederholt zutage gebracht haben – ohne nennenswerte Wirkung.

Bürokratie, Einbürgerung, Familie

Ebenfalls im Juni verdichtete sich ein anderes Thema, das viele mürbe macht: Einbürgerung als Geduldsprobe. Hohe Rückstände, Wartezeiten von Jahren – selbst wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu die politischen Signale, die das Ganze wieder infrage stellen. Gleichzeitig wurde der Familiennachzug politisch enger verhandelt, und eine Studie griff Gründe auf, warum Zugewanderte zunehmend über Auswanderung nachdenken: Bürokratie, Politik, persönliche Erfahrungen, strukturelle Hürden und Diskriminierung.

Im Sommer folgte der nächste Block: Asylzahlen sanken drastisch, Halbjahreszahlen zeigten einen starken Rückgang – und sofort begannen die Deutungskämpfe. Erfolgsgeschichte oder Abschottung? Schutz oder Statistik? Erfolg der neuen oder der alten Regierung? War das überhaupt ein Erfolg angesichts der Opfer die, die Politik dafür erbracht hatte: massiver Abbau von Menschenrechten? Die Frage blieb nicht akademisch, weil parallel Debatten über Abschiebungen aufkamen.

Europa schließt die Reihen

Grenzen wurden im Juli auch in Europa sichtbar: Polen führte vorübergehende Kontrollen an der Grenze zu Deutschland ein – als Reaktion auf deutsche Kontrollen. Wer sich in Europa an offene Grenzen gewöhnt hatte, merkte 2025: Das Gefühl ist fragiler geworden.

Im August zeigte sich, wie sehr das politische Klima nach innen wirkt: Studien zeigten, dass Geflüchtete sich vor Fremdenfeindlichkeit sorgen – und dass Diskriminierung besonders bei Wohnung und Arbeit schmerzt. Gleichzeitig wurde der Blick auf ukrainische Geflüchtete im EU-Vergleich gelenkt: Sozialhilfe, Arbeitsmarktchancen, Integrationsbedingungen. Das Ende von diesem Lied war die Streichung von Bürgergeld für neu ankommende Ukrainer – wie naiv, als man noch glaubte, man könne die Privilegien der Ukrainer eventuell ausweiten auf alle Schutzsuchenden.

Afghanistan-Zusagen und brüchige Versprechen

Der September brachte ein Thema, das sich bis heute zieht, aber hier einen symbolischen Moment hatte: Erstmals seit Start der schwarz-roten Koalition kamen afghanische Staatsangehörige mit Aufnahmezusage in Deutschland an – nachdem mehrere in Pakistan wartende Familien die ihnen zugesagten Visa gerichtlich durchgesetzt hatten. Das war einerseits eine Erleichterung: Menschen, die Schutz versprochen bekommen hatten, kamen endlich an. Andererseits war es ein bitteres Lehrstück darüber, wie brüchig Zusagen und die Bindung an Recht und Gesetz werden können, wenn sie politisch nicht mehr gewollt sind. Über das Jahr häuften sich Berichte über blockierte Verfahren, verschleppte Visavergaben, Neubewertungen bereits erteilter Zusagen – und über Familien, die ohne Schutzstatus in Pakistan festsaßen, mit ablaufenden Visa und Angst vor Abschiebung nach Afghanistan. Im Dezember meldete das Innenministerium, man werde jene aufnehmen, zu deren Aufnahme man per Gerichtsurteil verpflichtet wurde, alle anderen erhielten Absagen – trotz vorheriger Zusagen. Fremdschämen.

Im Oktober kam Bewegung in das Dauerthema Israel-Gaza-Konflikt: Es trat eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Kraft, verbunden mit Geisel- und Gefangenenaustausch. Das alles war weit weg – und gleichzeitig ganz nah, weil es in Communities hierzulande Gespräche, Streit, Sorgen und Trauer prägte. Auch die deutsche Debatte über Demonstrationen, Grenzen polizeilicher Maßnahmen und den Umgang mit Kritik an Israels Kriegführung blieb dabei ein Dauerkonflikt – juristisch, politisch, gesellschaftlich. Inzwischen beschäftigen sich Gerichte mit dem Thema und es wird immer deutlicher: Deutschland hat in dieser Zeit es mit der Meinungsfreiheit nicht so ernst gemeint. International war es mit seinem „Staatsräson“ schon vorher isoliert. Im Globalen Süden trägt die einstige Hüterin der Meinungsfreiheit und der Fahnenträger für Rechtsstaatlichkeit inzwischen das Prädikat: Heuchler.

Sprache, Klima, „Stadtbild“

Im nasskalten Herbst wurde zudem sichtbar, wie schnell eine Äußerung das gesellschaftliche Klima vergiften kann: Kanzler Friedrich Merz stellte Versäumnisse in der Migrationspolitik in einen Zusammenhang mit Problemen im „Stadtbild“. Viele empfanden das als rassistisch, es gab tagelange Proteste. Nicht nur wegen des Satzes – sondern weil er eine Denkfigur bediente: Migration als Erklärung für „Unordnung“, Menschen als Kulisse.

Kaum war diese Debatte abgeklungen, gründete sich im November die AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ neu, begleitet von großen Gegenprotesten.

Dezember: Symbolpolitik und harte Linien

Im Dezember schließlich kamen mehrere Linien zusammen. Aus Washington kam eine neue nationale Sicherheitsstrategie, die EU-Politik als Bedrohung darstellte und sogar von „zivilisatorischer Auslöschung“ durch Migration sprach – ein Ton, der wie gemacht ist, um Menschen gegeneinander aufzubringen. In Europa wurde zugleich das Kopftuchverbot in Österreich für unter 14-Jährige beschlossen – mit Signalwirkung weit über die Landesgrenzen hinaus. Und in Deutschland wurde das Thema Wohnen noch einmal besonders greifbar: Eine Studie belegte rassistische Benachteiligung im Wohnkontext – Wohnlage, Größe, Qualität, Eigentum. Für Betroffene ist das die zentrale Frage des Alltags: Wo kann ich leben, ohne abgewiesen zu werden?

Und es gab noch viele andere große und kleine Debatten, die für Betroffene sehr konkret waren: ein lokaler Streit um ein Kopftuchverbot an einer Schule; der Vorwurf rassistisch motivierter, gewaltsamer Grenzkontrollen; ausländisch gelesene Kinder, die auf dem Spielplatz geschlagen und angespuckt werden. Das Jahr hatte viele solcher Geschichten: nicht immer „groß“ in der Weltpolitik – aber groß genug, um Leben zu prägen.

Dazu kamen immer wieder Afghanistan und Visa: Gerichte forderten raschere Entscheidungen, weil es nicht um Formalien geht, sondern um Sicherheit. Und es gab dieses „Einzelschicksal“, das vieles erklärt: der „Held von Aschaffenburg“, ein Asylbewerber, der mit seinem engagierten Eingreifen im Januar Schlimmeres verhindert hatte und später mit einer Medaille für Zivilcourage ausgezeichnet wurde, soll Deutschland verlassen, er soll freiwillig ausreisen, um nicht abgeschoben zu werden. Eine Erinnerung daran, dass Anerkennung im Alltag nicht automatisch vor ausländerrechtlicher Härte schützt.

Seenotrettung: die dauerhafte Tragödie

Und dann, über das ganze Jahr verteilt, blieb eine Tragödie, die man nie „abhaken“ kann: das zentrale Mittelmeer. Mindestens 1.190 ertrunkene Menschen, Festsetzungen ziviler Rettungsschiffe, verlorene Einsatztage – und gleichzeitig Tausende aus Seenot Gerettete. 2025 war auch ein Jahr, in dem Europa weiter Menschen sterben ließ – sehenden Auges.

Ein vorläufiger Schlusspunkt setzte am 17. Dezember so etwas wie einen Schlussakkord für eine Asyl- und Fluchtdebatte, die 2025 praktisch ohne Pause lief: Das EU-Parlament öffnete die Tür für eine neue Stufe der Asyl-Auslagerung. Künftig könnten Asylsuchende in „sichere Drittstaaten“ gebracht werden, in denen sie zuvor nie gelebt haben – bekannt als Ruanda-Modell. Parallel soll eine EU-weite Liste „sicherer Herkunftsstaaten“ kommen. Politisch brisant war auch das Abstimmungsbild: Die CDU stimmte für die Verschärfung gemeinsam mit der AfD und weiteren rechten Parteien.

Bilanz eines widersprüchlichen Jahres

Was bleibt als Bilanz? 2025 war ein Jahr der Widersprüche. Es gab Gegenproteste, Zivilcourage, Gerichte, die Grenzen des Staates markierten, und Menschen, die trotz allem ankommen wollten. Gleichzeitig gab es eine Politik, die Zugehörigkeit wieder enger definierte, ein Klima, in dem Alltagsrassismus lauter wurde, und Entscheidungen, die für Betroffene nicht nach Steuerung, sondern nach Unsicherheit klangen. Positiv war: Die Gesellschaft ist nicht stumm geblieben. Negativ war: Sie musste viel zu oft laut werden.

Und 2026? Das Thema Migration wird uns weiter begleiten – weil es nicht verschwindet, nur weil man es schärfer formuliert. Die entscheidende Frage wird sein, ob Politik und Gesellschaft wieder mehr über Lösungen sprechen, die Menschen schützen, statt sie zu sortieren. Wir, die Redaktion, werden das alles natürlich weiter kritisch begleiten.

Danke und kurze Pause

Zum Schluss bleibt uns vor allem eines: Danke. Danke, dass ihr MiGAZIN gelesen habt – regelmäßig oder zwischendurch, zustimmend oder kritisch. Danke für die vielen konstruktiven Rückmeldungen, für Lob und Widerspruch, für Spenden und Abonnements, für das Weiterleiten, Diskutieren und Dranbleiben. Wir wünschen euch schöne Feiertage, ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr – und Nachrichten, die mehr Grund zur Freude geben.

Und weil auch Redaktionen manchmal einmal tief durchatmen müssen: Wir legen wie jedes Jahr eine kleine Pause ein. Am 12. Januar 2026 sind wir wieder wie gewohnt für euch da.

Bis dahin…

Eure MiGAZIN-Redaktion Leitartikel Panorama

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