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Moscheen in Hannover beschmiert mit "Israel" und "IDF"

Hannover

Moscheen mit „Israel“ und „IDF“ beschmiert

Zwei Moscheen in Hannover wurden mit politisch aufgeladenen Parolen beschmiert: „Israel“ und „IDF“. Die betroffenen Gemeinden fordern mehr Schutz. Der Staatsschutz ermittelt, die Polizei informiert - auf Anfrage.

Donnerstag, 11.12.2025, 11:13 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 11.12.2025, 11:50 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In Hannover sind zwei islamische Einrichtungen beschmiert worden. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, sind eine Religionsanstalt in Mitte sowie eine islamische Gemeinschaft in der Nordstadt betroffen – im Volksmund auch Moscheen genannt. Die Schriftzüge ließen „einen Bezug zur weltpolitischen Lage und zu den israelischen Streitkräften erkennen“, hieß es. Auf Fotos ist unter anderem die Aufschrift „IDF“ zu erkennen. Die Abkürzung steht für „Israel Defence Forces“, also die Streitkräfte des Staates Israel, die unter anderem im palästinensischen Gaza-Streifen im Einsatz waren.

Die Vorfälle fanden am Dienstag statt und wurden durch Medienberichte bekannt. Die Polizei Hannover, die auf ihrem Presseportal die Öffentlichkeit täglich über Straftaten und Kleindelikte informiert, berichtete über den Angriff auf die islamischen Gotteshäuser nicht. Auf Anfrage teilte sie mit, sie prüfe auch einen möglichen Zusammenhang mit einer weiteren Farbschmiererei an einem weiteren Gebäude sowie mit einem beschädigten Fenster. Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ war es in den vergangenen Tagen an mindestens drei Moscheen in der Stadt zu muslimfeindlichen Schmierereien gekommen.

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Muslime fordern mehr Polizeipräsenz

„Angriffe auf Gotteshäuser sind nicht zu tolerieren“, sagte Recep Bilgen, der Vorsitzende des Milli-Görüs-Verbandes, zu dem eine der Moscheen gehört, laut „Hannoverscher Allgemeiner Zeitung“. „Die gesamte Gesellschaft muss dagegen Flagge zeigen.“ Er erwarte, dass die Sicherheitsbehörden im Umfeld der Moscheen verstärkt Präsenz zeigten.

Tamer Karahan, den Landeschef des türkisch-islamischen Ditib-Verbandes, zitierte die Zeitung mit den Worten: „Es geht hier nicht nur um bloßen Vandalismus, sondern um einen Angriff auf die Religionsfreiheit.“ Zum Ditib-Verband gehört dem Bericht zufolge die betroffene Einrichtung in Mitte.

Staatsschutz ermittelt

Auch Niedersachsens Antisemitismusbeauftragter Gerhard Wegner verurteilte das „Beschmieren zahlreicher Moscheen“ in Hannover. Es gelte in dieser Situation, solidarisch mit den betroffenen Gemeinden zu sein. Häuser des Gebets seien nicht dafür da, auf diese Weise politisch missbraucht zu werden.

Wegner bezeichnete es zugleich als infam, „dass die aufgeschmierten Parolen offensichtlich suggerieren sollen, hier wären Sympathisantinnen und Sympathisanten Israels oder gar Juden am Werk gewesen“. Das sei „vollkommen absurd“ und solle wohl dazu führen, Muslime und Juden gegeneinander aufzuhetzen.

Die Polizei indes machte zum Motiv und zur möglichen Täterschaft aus ermittlungstaktischen Gründen bisher keine weitergehenden Aussagen, da diese Teil der laufenden Ermittlungen seien – es werde in alle Richtungen ermittelt. Weil religiöse Einrichtungen betroffen sind, hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. (dpa/epd/mig) Aktuell Panorama

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