
Umfrage
Kommunen melden Entspannung bei Flüchtlingsunterbringung
Laut einer Umfrage hat sich die Flüchtlingssituation in deutschen Kommunen verbessert. Nur noch elf Prozent berichten von Überlastung – Sporthallen werden kaum mehr genutzt. Auch Schulen und Kitas kommen besser zurecht. Laut Frontex gibt es einen EU-weiten Rückgang der Flüchtlingszahlen.
Mittwoch, 12.11.2025, 13:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 12.11.2025, 13:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Situation bei der Aufnahme von Flüchtlingen in den Kommunen in Deutschland hat sich einer Umfrage zufolge entspannt. Rund die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich die Unterbringungssituation im vergangenen Jahr verbessert hat. Das geht aus den am Mittwoch in Berlin präsentierten Ergebnissen einer nicht-repräsentativen Umfrage des Mediendienstes Integration in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Migrationspolitik der Universität Hildesheim hervor. Demnach beschrieben fast 17 Prozent die Lage bei der Unterbringung als „ohne größere Schwierigkeiten“, im Jahr zuvor waren es noch rund sechs Prozent.
Knapp 72 Prozent der fast 900 teilnehmenden Kommunen bezeichneten die Lage als „herausfordernd, aber noch machbar“. Nur noch elf Prozent sehen sich mit einer „Überlastung“ oder einem „Notfallmodus“ konfrontiert. Bei der Umfrage im vergangenen Jahr waren es noch fast 23 Prozent.
Nur noch drei Prozent der Kommunen nutzen Sporthallen
Wie aus der Online-Umfrage weiter hervorgeht, nutzen die meisten Kommunen Wohnungen, um Geflüchtete unterzubringen – sowohl von Privatpersonen angemietete als auch kommunale. Mehr als 30 Prozent nutzen Container und nur rund drei Prozent Sporthallen für die Unterbringung. Rund 65 Prozent aller teilnehmenden Kommunen haben angegeben, dass sie sich auf eventuell wieder steigende Zahlen vorbereiten. Demnach gaben fast 40 Prozent der Befragten an, Kapazitäten in bestehenden Gebäuden vorzuhalten.
Mit Blick auf die Integration sehen die meisten Kommunen vor allem die Ausländerbehörden überlastet (45 Prozent). Bei den Schulen und Kitas ist die Überlastung der Umfrage zufolge zurückgegangen. So gaben fast 45 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr an, dass die Kitas sich im Notfallmodus befinden, im Jahr 2025 waren es nur noch rund 21 Prozent.
Frontex: Migration in die EU geht um 22 Prozent zurück
Die Entspannung in den Kommunen decken sich auch mit Zahlen, die am Mittwoch die EU-Grenzschutzagentur Frontex mitteilte. Danach ist die Zahl der Einreisen von Geflüchteten in die Europäische Union in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um 22 Prozent gesunken. Nach vorläufigen Zahlen sind rund 152.000 Personen ohne Visum eingereist, wie die Behörde in Warschau mitteilte.
Trotz des allgemeinen Rückgangs sind die menschlichen Kosten verheerend. Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mehr als 1.500 Menschen beim Versuch gestorben, das Mittelmeer zu überqueren.
Der Mediendienst Integration ist eine Initiative des Rats für Migration, eines bundesweiten Zusammenschlusses von Migrationsforscherinnen und -forschern. Das Projekt wird unter anderem von der Bundesregierung gefördert. (epd/mig) Aktuell
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