Einbürgerung, Einbürgerungsurkunde, Reisepass, Personalausweis, Deutschland
Einbürgerung © de.depositphotos.com

Nordrhein-Westfalen

Syrer auf Platz 1 der Einbürgerungsliste

Schwierige Lebensbedingungen in ihrer Heimat haben zigtausende Syrerinnen und Syrer zur Flucht ins Ausland getrieben. Vor allem im Ruhrgebiet haben sich viele Familien niedergelassen. Viele lassen sich jetzt einbürgern.

Donnerstag, 04.09.2025, 13:48 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 04.09.2025, 13:48 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Infolge der Fluchtbewegungen nach Bürgerkrieg, Gewalt und Zerstörung in Syrien hat sich die Zahl der in Nordrhein-Westfalen lebenden Syrer innerhalb von zehn Jahren verneunfacht. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, lebten Ende 2024 fast 290.000 Frauen und Männer mit syrischer Staatsangehörigkeit in NRW.

43,5 Prozent von ihnen – und damit ein weit überdurchschnittlicher Anteil – leben im Ruhrgebiet. Zum Vergleich: Von allen Einwohnern in NRW lebt nur jeder Vierte im Revier. Die meisten Syrerinnen und Syrer wohnten demnach in Essen (18.970), Dortmund (14.600) und im Kreis Recklinghausen (13.610). Dagegen lebten die wenigsten von ihnen im Kreis Olpe (885).

___STEADY_PAYWALL___

Laut IT.NRW stehen Syrer bereits seit 2021 durchgängig auf Platz 1 der am häufigsten eingebürgerten Nationalitäten in NRW. Mehr als 66.000 Personen haben diesen Weg seitdem erfolgreich beschritten.

Die meisten syrischen Männer arbeiten hier

Viele Vorurteile gegenüber Geflüchteten entsprächen nicht der Realität, betonte NRW-Fluchtministerin Josefine Paul. „76 Prozent der syrischen Männer sind erwerbstätig, davon 90 Prozent sozialversicherungspflichtig“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Aktuelle bundespolitische Debatten über Kürzungen im Bereich der Integrations- und Sprachkurse seien kontraproduktiv, mahnte die Ministerin. Eine verlässliche Finanzierung durch den Bund sei unerlässlich, „denn Sprache ist der Schlüssel zur erfolgreichen Integration – vor allem auf dem Arbeitsmarkt“.

Ministerin: besorgniserregende Lage in Syrien

Angesichts der aktuellen Debatten zu Rückführungen nach Syrien sei es wichtig, die Lage dort intensiv zu beobachten. „Die aktuellen Unruhen sind mit Blick auf die allgemeine Sicherheitslage und die Stabilisierung Syriens besorgniserregend“, warnte Paul.

Auf Bundesebene seien Voraussetzungen zu schaffen, dass Flüchtlinge in ihr Heimatland reisen können, um die dortige Situation zu prüfen, bevor sie sich für eine freiwillige Rückkehr entscheiden, forderte die Grüne. „Gleichermaßen hat die konsequente und rechtmäßige Abschiebung von Straftätern und sicherheitsrelevanten Personen für die Landesregierung hohe Priorität.“ Konkrete Bedingungen für mögliche Rückführungen von Gefährdern und schweren Straftätern müsse die Bundesregierung schaffen. (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)