
41 Prozent
Fast jeder zweite Hamburger hat Migrationserfahrung
Die Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln in Hamburg steigt langsam, aber stetig. Inzwischen haben 41,2 Prozent der Menschen in der Hansestadt Migrationserfahrung – unter jüngeren ist der Anteil noch höher.
Mittwoch, 20.08.2025, 12:52 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 20.08.2025, 12:52 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Zahl der Hamburgerinnen und Hamburger mit Migrationserfahrung ist weiter gestiegen. So hatten Ende vergangenen Jahres 41,2 Prozent der Menschen in der Hansestadt ausländische Wurzeln, wie es in einer Auswertung des Melderegisters durch das Statistikamt Nord heißt. Das seien 0,8 Punkte mehr als im Jahr zuvor und 5,1 Punkte mehr als vor fünf Jahren.
Zu Menschen mit Migrationserfahrung zählten die Statistiker nach eigenen Angaben die ausländische Bevölkerung sowie unabhängig von ihrer Nationalität alle ab 1950 Zugewanderten. Dazu gehören unter anderem auch in Deutschland geborene und eingebürgerte frühere Ausländerinnen und Ausländer sowie in Deutschland geborene Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen mindestens ein Elternteil ausländische Wurzeln hat.
Rund 811.000 Menschen mit Migrationserfahrung in Hamburg
Die meisten der 811.252 Menschen mit ausländischen Wurzeln leben den Angaben zufolge prozentual in den Stadtteilen Billbrook, Veddel und Billwerder. Dort liege deren Anteil bei 89,1, 76,5 und 71,1 Prozent. Besonders wenige Menschen mit Migrationserfahrung wiederum wohnen in Spadenland, Reitbrook und Tatenberg mit 9,9, 12,8 und 13,8 Prozent.
Auf Bezirksebene liegen Mitte und Harburg mit 55,6 beziehungsweise 53,9 Prozent ganz vorn. Am wenigsten Menschen mit Migrationserfahrung leben mit jeweils 33,7 Prozent in den Bezirken Eimsbüttel und Nord.
Nach den Herkunftsländern betrachtet stammen die meisten Hamburgerinnen und Hamburger ausländischen Wurzeln aus der Türkei. Insgesamt 99.619 Frauen und Männer kämen von dort, errechneten die Statistiker. Danach folgten Polen (71.912 Menschen), Afghanistan (61.780), die Ukraine (43.147) und Russland (38.575). Von allen in der Statistik erfassten Menschen mit Migrationserfahrung stammten 210.933 aus einem EU-Land.
Migrantenanteil unter Kindern und Jugendlichen bei 57,7 Prozent
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren liegt der Migrantenanteil in Hamburg den Angaben zufolge bei 57,7 Prozent, wobei deren Verteilung große Unterschiede aufweist. So haben den Statistikern zufolge in Billbrook 98,9 Prozent aller unter 18-Jährigen Migrationserfahrung, während es in Tatenberg nur 11,1 Prozent seien.
In rund zehn der 104 Hamburger Stadtteile haben mehr als 80 Prozent der jungen Leute ausländische Wurzeln. Auf Bezirksebene liegt der höchste Anteil mit 74,6 Prozent in Mitte, der niedrigste mit 47,7 Prozent in Eimsbüttel. (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft
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