
Amtliche Zahlen
Weniger Menschen sind nach Deutschland gezogen
Die Zahl der Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, ist stark zurückgegangen. Grund: Es kommen weniger Asylbewerber. Aber auch gegenüber EU-Ländern gibt es einen negativen Wanderungssaldo.
Mittwoch, 25.06.2025, 10:56 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 25.06.2025, 10:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Im vergangenen Jahr sind rund 430.000 Menschen mehr nach Deutschland zugezogen als fortgezogen. Im Vorjahr hatte die Nettozuwanderung noch bei rund 663.000 Personen gelegen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Der endgültigen Wanderungsstatistik zufolge waren 2024 rund 1.694.000 Zuzüge und 1.264.000 Fortzüge zu verzeichnen. Die Zahl der Zuzüge sank den Angaben zufolge um rund zwölf Prozent, während die Zahl der Fortzüge gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert blieb.
Als Ursache für die geringere Zuwanderung nennen die Statistiker eine geringere Nettozuwanderung aus den Hauptherkunftsländern von Asylsuchenden. Im Vergleich zum Vorjahr registrierte die Wanderungsstatistik deutliche Rückgänge der Nettozuwanderung aus Syrien (minus 25 Prozent), der Türkei (minus 53 Prozent) und aus Afghanistan (minus 32 Prozent). Laut der Asylstatistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gab es 2024 erheblich weniger Asylanträge von Staatsangehörigen dieser Länder.
Konstante Nettozuwanderung aus der Ukraine
Die Nettozuwanderung aus der Ukraine lag 2024 wie im Vorjahr unverändert bei 121.000 Personen. Hinter der konstanten Nettozuwanderung verbergen sich allerdings deutliche Rückgänge sowohl bei Zuzügen aus der Ukraine als auch bei Fortzügen in die Ukraine und damit ein generell geringeres Migrationsgeschehen. Der Rückgang scheint laut Bundesamt auch 2025 weiter anzuhalten: „In den ersten vier Monaten 2025 lag die Nettozuwanderung aus der Ukraine insgesamt bei knapp 20.000 Personen, zuletzt im April 2025 bei rund 3.000 Personen“, heißt es. In den ersten vier Monaten 2024 habe die Nettozuwanderung aus der Ukraine mit 38.000 Personen noch fast doppelt so hoch betragen.
Negativer Wanderungssaldo gegenüber der EU
Eine weitere Ursache für die sinkende Nettozuwanderung ist eine weiter rückläufige Zuwanderung aus den Staaten der Europäischen Union (EU). Im Jahr 2024 betrug der Wanderungssaldo Deutschlands mit der EU -34.000 Personen. Damit verzeichnet die Wanderungsstatistik nach hohen Wanderungsüberschüssen vor allem in den 2010er Jahren erstmals seit dem Jahr 2008 wieder weniger Zuzüge aus der EU als Fortzüge in andere EU-Staaten.
Die größten Rückgänge des Wanderungssaldos im Vergleich zum Vorjahr waren mit Polen (von +15.000 auf -11.000 Personen), Rumänien (von +16.000 auf -5.000 Personen) und Bulgarien (von +1.000 auf -11.000 Personen) zu beobachten. Dabei waren die Verluste vor allem auf weniger Zuzüge als im Vorjahr zurückzuführen. Die Zahl der registrierten Fortzüge nach Polen und Rumänien stieg demgegenüber lediglich in geringem Ausmaß.
Wanderungsüberschüsse in den Bundesländern
Innerhalb Deutschlands wurden 2024 insgesamt 1.004.000 Wanderungen über die Bundeslandgrenzen registriert. Dies waren 31.000 beziehungsweise 3 Prozent weniger als im Vorjahr. Brandenburg verzeichnete mit einem positiven Saldo von 12.000 Personen den größten Wanderungsüberschuss, gefolgt von Bayern (+10.000 Personen) und Schleswig-Holstein (+9.000 Personen). Berlin (-15.000 Personen) sowie Thüringen (-6.000 Personen), Hessen und Nordrhein-Westfalen (jeweils -5.000 Personen) hatten die größten Wanderungsverluste. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Navid Kermani „Wer Respekt vor der Drecksarbeit hat, Bomben auf…
- „Migrationsfeindliche Grundstimmung“ Sachsen schiebt Mutter und Kinder ab – Vater…
- Landessozialgericht Asylbewerber darf nicht ohne jede Mindestsicherung sein
- Thüringer Zustände Nazi-Shirts im Klassenzimmer – gekauft von der Mama
- Wer ist hier der Dreck? Wenn „Drecksarbeit“ zur Staatsräson wird
- „Geschmacklose“ Meinungsfreiheit Rassistische Dachdecker-Anzeige laut Staatsanwalt…