
Statistik korrigiert
Kennzahl ausländischer Tatverdächtiger halbiert
Statt 8.900 nur noch 4.100 ausländische Tatverdächtige – weil mehrere Zahlen fehlerhaft waren, ist die Kriminalstatistik der Brandenburger Polizei für 2024 geändert worden. Die Linke wirft der Innenministerin vor, mit amtlichen Zahlen Vorurteile bedient zu haben.
Dienstag, 25.03.2025, 13:42 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 25.03.2025, 13:42 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Verhältnis ausländischer Tatverdächtiger in Brandenburg zu allen im Land wohnhaften Ausländern ist nach der Änderung falscher Daten deutlich geringer als zunächst angegeben. Diese sogenannte Tatverdächtigen-Belastungszahl war in der Kriminalstatistik der Polizei (PKS) für 2024 erst mit 8.900 aufgeführt und wurde nun auf 4.100 korrigiert.
Das Innenministerium hatte einen Teil der PKS zurückgezogen, weil es einen Fehler bei der Berechnung der Tatverdächtigen-Belastungszahl gegeben habe. Die nicht in Brandenburg wohnhaften Verdächtigen waren mitgezählt worden – also zum Beispiel diejenigen, die am Flughafen BER oder an der deutsch-polnischen Grenze registriert wurden.
Linke kritisiert öffentliche Darstellung
Die Kennzahl wird verwendet, um die Häufigkeit von Tatverdächtigen innerhalb einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zu messen. Innenministerin Katrin Lange (SPD) hatte in der Pressekonferenz zur Kriminalstatistik am 10. März darauf hingewiesen, dass der Anteil nicht deutscher Tatverdächtiger höher sei als ihr Anteil an der Bevölkerung.
Der Linke-Vorsitzende Sebastian Walter hatte Lange vorgeworfen, dass sie mit einer amtlichen Statistik und deren öffentlicher Darstellung einen aktiven Beitrag zu Stigmatisierung und Vorurteilen geleistet habe.
SPD und CDU stellen sich vor Lange
Der innenpolitische Sprecher der SPD im Landtag, Uwe Adler, hält es dagegen für „richtig, konsequent und notwendig“, dass Innenministerin Lange eine Neuauswertung nach den vorgegebenen Kriterien durch das Landeskriminalamt veranlasst habe. „Für die Zukunft wird, wie es in allen Jahren zuvor stets gewesen war, wieder eine fehlerfreie Berechnung der PKS erwartet.“
Der CDU-Innenpolitiker Rainer Genilke sagte, die Kennzahl sage wenig über das reale Kriminalitätsgeschehen aus. „Alle wesentlichen Inhalte der Kriminalstatistik mussten nicht korrigiert werden.“ Er warnte vor Aufbauschung. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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