
20 Fälle/Tag
Staatsanwaltschaft: Hass und Hetze nehmen in Berlin zu
Mal ist es die Hautfarbe oder die sexuelle Identität, dann die Religion oder Weltanschauung, über die Menschen hetzen. Für die Berliner Justiz gibt es immer mehr zu tun. Allein im laufenden Jahr wurden mehr als 3.500 Fälle registriert.
Mittwoch, 03.07.2024, 13:32 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.07.2024, 13:32 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Berliner Staatsanwaltschaft verzeichnet weiterhin einen deutlichen Anstieg von Hasskriminalität. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden insgesamt 3.587 Verfahren registriert, wie die Zentralstelle Hasskriminalität auf Anfrage mitteilte. In mehr als der Hälfte der Fälle geht es um Hass und Hetze im Netz. Es seien 1.933 solcher Fälle registriert worden.
Die Zahlen für das erste Halbjahr liegen deutlich über der Hälfte der Verfahren im Gesamtjahr 2023, erklärte der stellvertretende Leiter Johannes Ploog der Deutschen Presse-Agentur. Die weitere Entwicklung könne allerdings nicht prognostiziert werden. Als einen Grund für die Zunahme vermutet die Staatsanwaltschaft die allgemeine Aufheizung des gesellschaftlichen Klimas. Zugleich gebe es aber wohl auch eine höhere Anzeigebereitschaft.
Im vergangenen Jahr hat die Zentralstelle nach eigenen Angaben insgesamt 5.924 Fälle verfolgt, in denen Menschen wegen ihrer Religion, sexuellen Orientierung oder politischer Arbeit angegriffen wurden. Das waren rund 2.030 Fälle mehr als im Jahr 2022 (3.890).
Mehr als 2.000 Verdächtige namentlich bekannt
Die Ermittlungen der Zentralstelle richten sich im laufenden Jahr bislang gegen insgesamt 2.017 Beschuldigte, die namentlich bekannt sind. Bei den Taten im Internet konnten laut Ploog 978 Verdächtige ermittelt werden.
Die Zentralstelle Hasskriminalität gibt es seit September 2020. Sie war nach den Anschlägen in Halle und Hanau entstanden. Mit ihr soll Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Anfeindungen besser begegnet werden können. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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