Unicef
Unzumutbare Bedingungen für Flüchtlingskinder auf Lesbos
Tausende Kinder leben in griechischen Flüchtlingslagern unter unwürdigen Lebensbedingungen. Unicef warnt vor den Folgen und appelliert an Europa, Kinderrechte ernst zu nehmen.
Dienstag, 09.03.2021, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 08.03.2021, 12:15 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Ein halbes Jahr nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria zeichnet sich laut Unicef kein Ende der Not für die geflüchteten Kinder auf Lesbos ab. Die Bedingungen im Ausweichlager Kara Tepe seien keine, die Kinder zuzumuten seien, betonte das UN-Hilfswerk am Montag in Köln. Auch seien die Kinder dort kaum vor Gewalt und Übergriffen geschützt, zudem hätten sie nach wie vor nur sehr beschränkte Möglichkeiten zu spielen und zu lernen.
„Das hat massive Auswirkungen auf ihre Gesundheit, Entwicklung und ihren Schutz und wird sie womöglich für ihr ganzes weiters Leben prägen“, warnte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland. Auch im Winter hätten die Geflüchteten in Kara Tepe ohne Heizung und ohne warmes Wasser in einfachen Zelten ausharren müssen, immer wieder seien Wohnzelte überflutet worden.
„Orte wie Kara Tepe sind keine Orte für Kinder“, betonte Schneider. Auch auf Samos, Chios und auf dem griechischen Festland lebten mitten in Europa Tausende Mädchen und Jungen „unter Umständen, die wir keinem Kind auch nur einen Tag zumuten sollten“. Europa müsse dafür sorgen, dass das Warten in solchen Lagern kein Dauerzustand bleibe.
2.200 Kinder in Kara Tepe
Unicef fordert die EU-Länder auf, Kinderrechte, „die lange genug verletzt worden sind“, ernst zu nehmen und weiter nach oben auf die Tagesordnung zu setzen: „Wir dürfen kein einziges Kind zurücklassen“, sagte Schneider. Die unzumutbaren Bedingungen in den Lagern zeigten, wie wichtig ein humanes EU-Migrations- und Asylpaket sei, das das Recht eines jeden Kindes auf Schutz und Hilfe garantierte.
Nach dem Feuer in Moria Anfang September wurde in Kara Tepe ein neues Übergangslager errichtet. Dort leben den Angaben zufolge aktuell etwa 7.000 Menschen, darunter 2.200 Kinder. (epd/mig) Aktuell Panorama
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