Neue Zahlen
Weniger Asylanträge in Europa
Etwas weniger Menschen haben 2016 in Europa offiziell um Schutz nachgesucht. Bei allein eingereisten Kindern und Jugendlichen war der Rückgang sogar spürbar, wie die EU-Asylagentur erklärte.
Donnerstag, 06.07.2017, 4:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 11.07.2017, 16:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Asylanträge in Europa gehen zurück. 2016 habe es 1,3 Millionen Anträge auf internationalen Schutz in den 28 EU-Ländern sowie Norwegen, Schweiz, Liechtenstein und Island gegeben, erklärte die EU-Asylagentur EASO am Mittwoch in Brüssel. Dies sei ein Rückgang um sieben Prozent gegenüber 2015. In den ersten Monaten des laufenden Jahres habe sich der Rückgang fortgesetzt, erklärte die Agentur bei der Vorstellung ihres Jahresberichts.
Das fünfte Jahr in Folge wurden die meisten Anträge in Deutschland registriert, nämlich laut EASO 745.155. Es folgten mit weitem Abstand Italien (122.960), Frankreich (84.270), Griechenland (51.110) und Österreich (42.255). Griechenland war seit 2012 nicht mehr unter den fünf Hauptaufnahmeländern gewesen, obwohl dort in den vergangenen Jahren ein Großteil der Migranten erstmals europäischen Boden betrat. Denn die EASO-Zahlen beziehen sich auf die Asylanträge, nicht auf die eingereisten Migranten. Von diesen zogen insbesondere vor der Schließung der sogenannten Balkanroute viele aus Griechenland weiter nach Norden.
Syrien weiter Hauptherkunftsland
Das Bürgerkriegsland Syrien blieb laut EASO 2016 Hauptherkunftsland, gefolgt von Afghanistan, Irak, Pakistan und Nigeria. Einen spürbaren Rückgang um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr gab es EASO zufolge bei Anträgen unbegleiteter Minderjähriger. 65.000 Kinder und Jugendliche hätten 2016 einen Antrag auf Schutz gestellt. Alle Zahlen beziehen sich auf solche Anträge, nicht auf die Gesamtzahl irregulär eingereister Migranten.
2016 hätten die insgesamt 32 europäischen Länder vor allem die große Zahl der 2015 angekommenen Menschen registrieren und ihre Anträge bearbeiten müssen, erklärte EASO. Trotz des Rückgangs der Ankünfte im vergangenen Jahr sei „der Druck auf die Außengrenzen“ hoch geblieben, heißt es in dem Bericht. (epd/mig) Leitartikel Panorama
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