Nicht sicher
Viele abgeschobene Afghanen stammen aus Kampfgebieten
Jeder zweite abgeschobene Afghane stammt aus umkämpften Gebieten und weniger als die Hälfte kommt aus sicheren Großstädten. Das teilt die Bundesregierung mit. Auf der anderen Seite sind bislang fast 3.000 Afghanen als Ortskräfte nach Deutschland gekommen.
Montag, 10.04.2017, 4:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 10.04.2017, 17:34 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Mindestens die Hälfte der Afghanen, die seit Dezember abgeschoben wurden, stammt einem Medienbericht zufolge aus heftig umkämpften Gebieten im Osten, Süden und Norden des Landes. Nur knapp 30 der 77 zurückgeführten Männer kommt aus relativ sicheren Großstädten wie Kabul, Herat oder Masar-i-Sharif, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel unter Berufung auf eine Liste des Bundesinnenministeriums berichtet. Die Liste habe der Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour eingefordert.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte im Oktober vergangenen Jahres ein Rückführungsabkommen mit Afghanistan unterzeichnet, das Sammelabschiebungen dorthin ermöglicht. Daraufhin hatte es im Dezember eine erste solche Abschiebung gegeben. Seit dem reißt die Kritik an den Afghanistan-Abschiebungen nicht ab.
Aufnahme von Ortskräften
Derweil wurde bekannt, dass durch die Aufnahme von ehemaligen Mitarbeitern der Bundeswehr und anderer deutscher Stellen am Hindukusch (sogenannte Ortskräfte) bislang fast 3.000 Afghanen nach Deutschland gekommen sind. Wie die Die Welt unter Berufung auf das Bundesinnenministerium berichtet, reisten bis Ende März 703 Ortskräfte und 2.249 Angehörige ein. Diese Menschen werden aufgenommen, wenn sie nachweislich von Taliban bedroht werden.
Bis Ende des vergangenen Monats hätten insgesamt 1.984 Ortskräfte eine Aufnahme in Deutschland beantragt. In 808 Fällen sei eine individuelle Gefährdung festgestellt und eine Aufnahme in der Bundesrepublik genehmigt worden. (epd/mig) Aktuell Politik
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