Sieben Jahre nach der Einführung der „Blauen Karten EU“ hat Deutschland knapp 100.000 solcher Aufenthaltsgenehmigungen an hochqualifizierte Einwanderer vergeben. Gut 27.000 seien es im vergangenen Jahr gewesen, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg am Dienstag mit. Damit war Deutschland das Land in der Europäischen Union (EU), das die meisten Blauen Karten ausgegeben hat. EU-weit erteilte es 85 Prozent dieser Aufenthaltsgenehmigungen.
42 Prozent der Blaue-Karten-Besitzer hätten zuvor keinen Aufenthaltstitel in Deutschland gehabt. Die anderen 58 Prozent der Karten erhielten Menschen, die im Bundesgebiet bereits einen anderen Aufenthaltstitel besaßen oder deren Blaue Karte verlängert wurde.
Inder mit Abstand vorn
Mit Abstand die meisten Karten-Inhaber kamen aus Indien. Sie machten fast ein Drittel der Zuwanderer aus. Weitere qualifizierte Zugewanderte kamen aus China, Russland, der Türkei und Brasilien.
Die „Blaue Karte EU“ ist eine zunächst befristete Aufenthaltserlaubnis, die die Zuwanderung hochqualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten fördern soll. Wer aus dem Nicht-EU-Ausland eine „Blaue Karte EU“ erhalten will, muss einen Hochschulabschluss haben und mindestens 53.600 Euro pro Jahr verdienen. In den sogenannten „Mangelberufen“, zum Beispiel als Arzt, Naturwissenschaftler oder Computer-Fachkraft, reichen rund 42.000 Euro. (epd/mig)