In der Nacht zum Dienstag ist auf ein Gebäude der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) in Feuerbach bei Stuttgart vermutlich ein Bombenanschlag verübt worden. Die Polizei schließt einen politisch motivierten Anschlag nicht aus.
Anwohner hatten gegen 01.50 Uhr die Rettungskräfte alarmiert, nachdem aus einer offenbar zuvor eingeschlagenen Schaufensterscheibe Flammen schlugen. In dem Gebäudekomplex sind zahlreiche türkische Einrichtungen und Büros ansässig. „Eine Moschee in direkter Nachbarschaft des Gebäudes blieb von den Flammen verschont“, teilte die Polizei mit.
Moscheeleitung spricht von Bombenanschlag
Die Moscheeleitung indes geht von einem Bombenanschlag unmittelbar auf die Moschee aus. Cevat Öksüz, Mitglied im Vorstand der Moscheegemeinde, schrieb auf Facebook, dass die Moschee-Bücherei im Eingangsbereich des Gebäudes in Flammen aufgegangen ist. Ein Video der Überwachungskamera zeigt die Täter, wie sie das Gebäude in Brand setzen. Am Ende explodiert ein Sprengsatz.
Der Brand konnte Polizeiangaben zufolge durch die Feuerwehr nach kurzer Zeit gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf mehrere Zehntausend Euro. Die Ermittlungen hat der Staatschutz übernommen.
Übergriffe auf muslimische Einrichtungen und Gebetshäuser häufen sich seit einigen Jahren. Konkrete Zahlen zu Anschlägen und Tatverdächtigen kann die Bundesregierung jedoch nicht nennen. Islamfeindliche Straftaten werden, anders als bei antisemitischen Delikten, nicht separat erfasst. (eb)