Anti-Islam-Film

„Die Unschuld der Muslime“

Das Video „Die Unschuld der Muslime“ und sein Inhalt sorgen für anhaltende Empörung. Menschen werden von aufgebrachten Radikalen getötet und verletzt. Ist also der Macher des Videos auch gleichzeitig der Verursacher dieser Eskalation?

Es ist wie mit einer Billardkugel, die von einem Queue angestoßen und ins Rollen gebracht wird: Nichts bewegt sich ohne einen äußeren Anreiz. Dieser ist in diesem Fall das islamkritische Video „Die Unschuld der Muslime“. Sein Macher ist nach Medienberichten zufolge ein koptischer Christ aus Kalifornien. Im Video wird der Prophet Mohammed als Frauenheld, Homosexueller und Gewalttäter dargestellt. Alles Eigenschaften, die deutlich die Absicht des Machers entlarven: schamlos beleidigen statt offen kritisieren!

Der Macher des Videos ist kein Mörder. Das sind Radikale, die Mauern von Botschaften erklimmen und Unschuldige töten. Dennoch bleibt das ungute Gefühl, dass es ohne ein Schmähvideo keine Stürmung der westlichen Botschaften gegeben hätte.

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Die Kausalkette führt daher auf den Macher zurück: Er scheint ein fahrlässiger Verursacher der gewaltvollen Demonstrationen und Ausschreitungen in der arabischen Welt zu sein. Denn es gab genug Erwartungswerte in der Vergangenheit, die ihm deutlich zeigten, dass ein Schmähvideo in dieser Region zu Gewalttaten führen kann. So waren der Streit um die Mohammedkarikaturen und die Ankündigung der Verbrennung eines Koranexemplars deutliche Hinweise für eine erhöhte Gewaltbereitschaft.

Nichtsdestotrotz bleibt die Meinungsfreiheit ein hohes Gut und muss geschützt werden. Doch es gibt Ausnahmen: Die Meinung eines Menschen sollte nicht unnötig das Leben anderer in Gefahr bringen. Vor allem dann nicht, wenn sie eine Hasspredigt darstellt, die zwanghaft in das breite Korsett der Meinungsfreiheit gepresst wird.