In Deutschland werden mehr als eine Million pflegebedürftige Menschen zu Hause versorgt. Das bedeutet für die Angehörigen meist sehr hohen Aufwand. Laut einer repräsentativen Umfrage des Immobilienportals immowelt.de, die am Mittwoch in Nürnberg vorgestellt wurde, wären 43 Prozent der Deutschen bereit, für die Pflege ihrer Angehörigen eine ausländische Pflegekraft einzustellen, die mit in der Wohnung der Betroffenen wohnt.
Die Gründe für die Akzeptanz dieser Lösung sind dabei unterschiedlich. 21 Prozent der Befragten sehen finanzielle Vorteile: Sie halten die Beschäftigung einer ausländischen Pflegekraft für kostengünstiger als einen hiesigen Pflegedienst. Diese Ansicht ist nicht verwunderlich, denn laut Statistischem Bundesamt erhalten zwei Drittel der Pflegebedürftigen, die zu Hause gepflegt werden, nur das relativ geringe Pflegegeld.
Den Aspekt der Lebensqualität, der mit einem Lebensabend in der vertrauten Umgebung verbunden ist, stellen 22 Prozent der Befragten in den Vordergrund.
Info: Für die repräsentative Studie „Wohnen und Leben Winter 2011“ wurden im Auftrag von immowelt.de 1.014 Personen durch das Marktforschungsinstitut Innofact befragt.
Eigentümer besonders interessiert
Insbesondere Bewohner von Wohneigentum schätzen den Verbleib in den eigenen vier Wänden hoch ein: Sie sprechen sich zu 52 Prozent für die häusliche Rundum-Betreuung durch ausländisches Pflegepersonal aus. Der naheliegende Grund: In der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus ist meist mehr Platz, so dass ein zusätzlicher Bewohner die Privatsphäre weniger einschränkt. Mieter hingegen sind nur zu 39 Prozent von einem solchen Modell überzeugt.
Gegen das Modell spricht für 18 Prozent der Befragten die Angst, dass die Pflegekraft nicht vertrauenswürdig wäre. Nur 9 Prozent zweifeln an der Qualität der Pflege.