Jugendarrestanstalt Friedberg

Fast jeder zehnte Insasse ist türkischer Staatsbürger

Anlässlich des 1-jährigen Bestehens der Jugendarrestanstalt im Hessischen Friedberg, wurde über die Bilanz seit der Inbetriebnahme der Jugendarrestanstalt unterrichtet. Niedersachsen startet Modellversuch in Schulen.

Die Leiter der Jugendarrestanstalt wiesen auf insgesamt 924 Arrestanten (Stand 6.4.2009) hin, von denen die meisten zwischen 16 und 20 Jahren alt sind. Hierbei sind 79,3 Prozent der Arrestanten deutsche Staatsbürger, gefolgt von 9,6 Prozent türkischen Staatsbürgern, sowie einem Anteil von je 1,49 Prozent jugoslawischer und italienischer Staatsbürger.

Ebenso zeigt die Zusammensetzung nach Deliktarten im bisherigen Zeitraum eine deutliche Schwerpunktbildung an, in dem beinah ein Drittel der Arreste wegen eines Körperverletzungsdeliktes verhängt wurde, beinah ebenso hoch ist der Anteil der Eigentumsdelikte.

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Jeder fünfte der Insassen hatten wenigstens einen Arrest aus anderem Anlass verbüßt und 4,52 Prozent von waren bereits zu einer Jugendstrafe verurteilt worden. Dennoch könne insgesamt bilanziert werden, dass die Angebote der JAA Friedberg von den Arrestanten gut angenommen werden.

Modellversuch in Niedersachsen geplant
Unterdessen hat die Niedersächsische CDU sich auf ihrer Klausurtagung mit dem Thema Jugendgewalt beschäftigt. Als Referenten war der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Prof. Christian Pfeiffer, eingeladen, der auf den großen Einfluss der Medien auf die Jugendlichen aufmerksam gemacht hat. Der unbeaufsichtigte Medienkonsum besonders junger Menschen müsse daher eingedämmt und die Medienkompetenz bei Kindern, Jugendlichen und ganz besonders bei Eltern und Lehrern verbessert werden.

In einem Modellversuch sollen Schüler in einer noch auszuwählenden Niedersächsischen Schule neben dem herkömmlichen Sport-Unterricht 40 Minuten Fitness-Training zusätzlich am Tag bekommen. Ein solches Projekt mit 19.000 Schülern in den USA habe das Selbstvertrauen und die Gesundheit der Schüler gestärkt. Zudem sei die Gewalt an den Schulen zurückgegangen.