PKK-Terror

Weitere Anschläge auf Geschäfte von Türkeistämmigen in Deutschland

Die Welle der Gewalt gegen Einrichtungen von Türkeistämmigen in Deutschland reißt nicht ab. Erneut wurden mehrere Geschäftslokale angegriffen. Die Polizei untersucht Verbindungen zu PKK- und PYD-Aufrufen, den Syrien-Konflik nach Deutschland zu tragen.

In der Nacht auf Dienstag ist es in Deutschland erneut zu Anschlägen auf Geschäftslokale von Türkeistämmigen gekommen. Im Hamburger Schanzenviertel warfen Unbekannte die Scheiben eines Restaurants ein. In Garbsen bei Hannover wurden zwei Brandanschläge auf Geschäfte verübt.

Bereits in den Tagen zuvor waren bundesweit Moscheen und türkische Einrichtungen angegriffen worden, etwa in Berlin, Lauffen (Baden-Württemberg), Itzehoe (Schleswig-Holstein) sowie in Ahlen und Meschede in Nordrhein-Westfalen.

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In der Nähe des Tatorts in Garbsen seien Zettel mit dem handschriftlichen Text „G.L. Afrin“ gefunden worden, sagte eine Sprecherin der Polizei in Hannover dem „Evangelischen Pressedienst“. Wofür die Buchstaben „G.L.“ stehen, sei nicht bekannt.

Bundesweite Aufrufe zum Terror

Eine Verbindung zu den bundesweiten Aufrufen von PKK- und PYD-Anhängern, den Konflikt in Syrien um die Stadt Afrin mit „radikalen Aktionen“ am 13. März nach Europa zu bringen, könne nicht ausgeschlossen werden. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

Vier dunkel gekleidete Personen hatten nach Polizeiangaben einen Kiosk und einen Handyladen in Brand setzen wollen. Die Täter hätten offensichtlich vergeblich versucht, mit Steinen die Fenster der Geschäfte einzuwerfen. Anschließend hätten sie Brandsätze an den Schaufenstern gezündet. Zeugen sei es gelungen, die Brände noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr zu löschen.

Pistorius verurteilt Brandanschläge

In Hamburg kamen laut Polizei zwei Täter kurz nach Mitternacht und zerstörten mit faustgroßen Steinen fünf der acht Fenster des Restaurants. Zudem warfen sie Farbbeutel gegen die Fassade. Am Tatort fanden sich laut Polizei angesprühte Parolen, die auf einen Zusammenhang mit der türkischen Militäroffensive gegen die Kurden-Miliz in Nordsyrien schließen lassen.

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) verurteilte die Brandanschläge scharf. „Wir lassen es nicht zu, dass der Konflikt zwischen Kurden und Türken nach Deutschland getragen wird“, sagte er am Dienstag in Hannover. „Jede Form von Gewalt wird von den Sicherheitsbehörden entschlossen und konsequent bekämpft.“ Das gelte auch für diejenigen, die die Meinungs- und Versammlungsfreiheit missbrauchten, „um Hass und Gewalt zu säen“. (epd/mig)