Nach den Stadtstaaten Hamburg und Bremen will auch Berlin eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführen. Das sieht ein neues Flüchtlingskonzept vor, das der Senat der Hauptstadt am Dienstag beschlossen hat. Die Gesundheitskarte soll Asylbewerbern einen schnelleren und unbürokratischen Weg zu medizinischer Versorgung ermöglichen. Dem Konzept zufolge soll die Karte bereits im vierten Quartal dieses Jahres eingeführt werden. In Hamburg und Bremen gibt es sie schon seit längerem.
Außerdem sehen die Pläne verstärkte Anstrengungen bei der Integration von Asylbewerbern vor. So soll das Konzept unter anderem dafür sorgen, dass minderjährige Flüchtlinge zur Schule gehen können und Asylbewerber schnellstmöglich Deutschkurse und Unterstützung bei der Jobsuche erhalten. Beschlossen wurden den Angaben zufolge Sofortmaßnahmen mit einem Umfang von drei Millionen Euro.
Dem Konzept zufolge soll zudem das völlig überlastete Landesamt für Gesundheit und Soziales, das für die Erstaufnahme von Flüchtlingen zuständig ist, mehr Personal bekommen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) kündigte an, zur Bewältigung von Verwaltungsaufgaben auch Pensionäre anfragen zu wollen. Zudem soll geprüft werden, welche Landesimmobilien für die Unterbringung von Flüchtlingen infrage kommen. Laut Müller werden in Berlin in diesem Jahr rund 30.000 Flüchtlingen erwartet. (epd/mig)