In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind laut den Vereinten Nationen fast 85 Prozent mehr Menschen mit Booten über das Mittelmeer nach Europa geflohen als im ersten Halbjahr 2014. Von Januar bis Juni 2015 kamen rund 137.000 Flüchtlinge und Migranten über die gefährliche Seeroute, wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch in Genf mitteile. Im ersten Halbjahr 2014 waren es 75.000 Menschen.
Das UNHCR stützt sich auf Daten aus Griechenland, Italien, Malta und Spanien. Mindestens 1.867 Menschen verloren demnach im ersten Halbjahr 2015 bei dem Versuch, in Schlepperbooten nach Europa zu gelangen, ihr Leben oder gelten als vermisst. Das UNHCR rechnet mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen auf dem Mittelmeer in der zweiten Jahreshälfte.
Die meisten Menschen, die bislang in diesem Jahr nach Europa gekommen sind, wollten sich vor Krieg und Verfolgung in Sicherheit bringen. Rund ein Drittel der Flüchtlinge stammten aus dem Bürgerkriegsland Syrien. An zweiter und dritter Stelle der Herkunftsländer folgen das Krisenland Afghanistan und das diktatorisch regierte Eritrea in Nordostafrika. (epd/mig)