Buchtipp zum Wochenende

Migrationsland Deutschland: Begriffe – Fakten – Kontroversen

Das neue Buch von Karl-Heinz Meier-Braun und Reinhold Weberein ist ein handliches Kompendium, das in kurzen, sachlichen Beiträgen verlässliche Informationen liefert, zahlreiche Vorurteile abbaut und Mythen widerlegt.

Die Themen Migration und Integration haben sich in den vergangenen Jahren dynamisch zum eigenständigen Politikfeld entwickelt. Politik und Wirtschaft, Öffentlichkeit und Medien sind sich einig, dass es sich um zentrale Themen der Zukunft handelt. Es geht um die Zukunft unserer Gesellschaft, um ihren inneren Zusammenhalt, aber auch um die Herausforderung des demographischen Wandels.

Die Themen Migration und Integration sind aber nicht nur in aller Munde, sondern zunehmend auch praktisches Politikfeld auf allen Ebenen – ob in Bund, Länder oder vor allem im kommunalen Bereich, wo sich Zehntausende professionell oder ehrenamtlich mit diesen Themen beschäftigen.

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Mit dem neuen Band „Deutschland Einwanderungsland. Begriffe, Fakten, Kontroversen“ liefern die Herausgeber Karl-Heinz Meier-Braun und Reinhold Weberein ein handliches Kompendium, das in kurzen, sachlichen Beiträgen von namhaften Autoren aus ganz Deutschland verlässliche Informationen über mehr als 60 zentrale Begriffe aus dem Politikfeld Migration/Integration liefert.

Mythen und Vorurteile
So räumt das Buch auch mit zahlreichen Mythen auf, etwa damit, dass die türkischen „Gastarbeiter“ der ersten Stunde keineswegs so bildungsfern und unqualifiziert waren, wie oft behauptet wird. „Ganz im Gegenteil. Das (Aus-)Bildungsniveau der über die Anwerbekommissionen angeworbenen türkischen Arbeitsmigranten war vergleichsweise hoch“, führt Meier-Braun aus und verweist auf den doch überraschenden Befund von der Historikerin Karin Hunn, die sogar von einer „Auswandererelite“ spricht, was die Türkei betrifft.

Insgesamt, so Meier-Braun weiter, machte der Anteil qualifizierter Arbeitnehmer unter den angeworbenen Arbeitskräften aus der Türkei rund 31% aus. Dieser Anteil lag wesentlich höher als etwa bei den Spaniern (rund 8 %), den Griechen (etwa 9 %), den Portugiesen (22 %) oder bei den Italienern (23 %).