V-Mann Felten

Angeworben

Vermisst-Plakate, Anti-Islam-Video, NSU-Skandal und Buschkowsky – es ist anstrengend, das Ganze zu beobachten. „V-Mann Felten“ geht dem trotzdem nach – in seiner neuen MiGAZIN-Kolumne an jedem letzten Freitag im Monat.

Ich vermisse Helmut. Nein nicht den alten Kanzler, sondern meinen Freund Helmut. Weg ist er. Jetzt aber hilft mir das Innenministerium mit seiner tollen Kampagne. Ich habe gleich mal Helmut da gemeldet, denn ich habe die Befürchtung, dass er in einer Burschenschaft untergetaucht ist.

Die Proteste der Muslime gegen dieses Machwerk von dem durch geknallten Kontobetrüger aus den USA haben auch was Gutes: ich konnte meine geographischen Kenntnisse erweitern. Erklärte mir doch der Sprecher der Tagesthemen, dass in Arabien die Muslime zu Tausenden auf die Straße gehen. Anschließend wurde ein Beitrag über die Muslimischen Proteste in Indonesien gezeigt. Da hab ich wohl in der Schule nicht auf gepasst, wusste gar nicht, dass Indonesien in Arabien liegt.

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Es blubbert im Bürokraten Sumpf der NSU – Affäre. Nun eine neue Blase aufgetaucht: der MAD. Ich wusste gar nicht, dass es den überhaupt noch gibt. Dunkel erinnert ich mich an die 70er Jahre, da gab es mal ein Satiremagazin, welche den gleichen Namen hatte und diesen Dienst auf die Schippe nahm. Was ist der MAD eigentlich und warum? Ich hab es mal geoogelt. Der muss irgendwie ein Überbleibsel aus dem kalten Krieg sein. Ehrlicherweise weiß ich auch nicht was der Verfassungsschutz macht. Aber anscheinend hat die NPD diesen unter wandert und nicht umgekehrt. Da wird dann das Verfassungsgericht den Verfassungsschutz verbieten und nicht die NPD. Oder auch nicht. Geht nicht, sagen die Verfassungsrichter. Zu viele V-Leute der NPD im Verfassungsschutz. Aber sie haben angeordnet, dass sich der Verfassungsschutz zukünftig Vertuschungsschutz nennen muss.

Die Aktensind des deutschen Bürokraten Lebensinhalt. Ungern gibt er sie raus, er hütet sie wie seinen Augapfel, oder wenn es brenzlig wird, schreddert er sie einfach. Wenn dann der Untersuchungsausschuss im Bundestag böse wird, behauptet er einfach, er hätte sich an die Vorschriften gehalten. Au weia, diese Schutzbehauptung gab es doch schon mal in der fatalen deutschen Geschichte.

Schön für die CDU, dass sie multukulti nicht abschaffen muss, das machen die SPD Politiker für sie.

Nachdem dieser unsägliche Bundesbanker, Name ist mir gerade entfallen, nun über den Euro schwadroniert, ist eine neue SPD-Größe im Dschungel der Integration aufgetaucht: Heinz Buschkowsky, das ist dieser Bürgermeister von Berlin-Neukölln der seine eigene Bürger nicht mag.

Damit sein Buch auch außerhalb von Berlin-Neukölln wahrgenommen wird, warnt er, Neukölln könne überall sein. Also schön aufpassen in München-Grünwald, da zünden ja schon die Fußballprofis ausländischer Herkunft des FC Bayern Häuser an.

Buschkowsky durfte schon die Gedenkfeier zu Ehren der Opfer der NSU kommentieren und hatte dies gleich zum Anlass genommen, gegen die integrationsunwilligen Migranten zu poltern. Kleiner Tipp von mir: Werden Sie doch Bürgermeister von Berlin-Dahlem! Da gibt es bestimmt nur wenige bis keine Migranten.

Das ist schon anstrengend, ständig dieses Auf und Ab in dieser Mistgrationsdebatte zu beobachten. Zur Entspannung hab ich das Buch von der Ex First Lady Bettina Wulff gelesen. Einfach herrlich das Buch. Wir erfahren endlich Dinge, die wir immer schon wissen wollten. So konnte sie mit ihrem Mann keinen Sex haben, weil im neben Zimmer die Sicherheitsleute waren, Frau Wulff, das nennt man Safer Sex.