Türkei

Erdbeben

Nach einem verheerenden Erdbeben im Südosten der Türkei mit der Stärke von 7,2 versuchen Rettungsmannschaften verschüttete Menschen aus den Trümmern zu befreien. Das türkische Militär will sich an den Rettungsmaßnahmen beteiligen.

Es ist ein düsteres Bild, das uns gestern Nachmittag aus dem Osten der Türkei erreicht. Menschen versuchen aus den eingestürzten Gebäuden, ihre Angehörigen und Freunde zu befreien, manch einer sogar mit bloßen Händen. Vor diesen sitzen indes paralysierte Menschen, die das Geschehene noch nicht vollends begreifen können.

Hier und da schleichen sich unter die helfenden Bürger auch Mitarbeiter des Türkischen Roten Halbmondes, die sich aus allen Ecken des Landes unmittelbar nach dem Erdbeben in die Region um Van begeben haben.

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Das Epizentrum des Erdbebens lag derweil – nach Einschätzungen der US-Erdbebenwarte – im südostanatolischen Dorf Tabanli in der Region Van, das unmittelbar an den Iran grenzt. Nach verschiedenen Angaben von türkischen Medien wurden aus den eingestürzten Gebäuden noch am späten Abend über 70 Leichen geborgen. Bis in den späten Abend wurden Nachbeben gemeldet, die die Rettungsmaßnahmen – neben der unzureichenden Stromversorgung – weiterhin erschwerten. Die Rettungsmaßnahmen dauerten allerdings bis in die Nacht an. Experten befürchten nun ein viel schlimmeres Ausmaß des Erdbebens, das erst in den nächsten Tagen abgeschätzt werden könne.

Darüber hinaus begaben sich gestern Abend sowohl Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan als auch Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu in die Region, um sich ein näheres Bild von der Lage zu machen. Der Generalstab kündige zudem seine Bereitschaft an, türkische Soldaten an den Rettungsmaßnahmen beteiligen zu wollen. Hierzu wurden drei taktische Transportflugzeuge und eine Vielzahl von Zelten und Decken sowie Nahrungsrationen in die Region gesandt. Auch ausländische Hilfe wurde von Israel, Griechenland, Irland und Russland angeboten.

Die Türkei liegt in eine der stärksten von Erdbeben bedrohten Regionen der Welt. Bereits 1999 ereignete sich in der westlichen Stadt Izmit ein weiteres schreckliches Erdbeben, das 20.000 Menschen das Leben kostete. Seitdem ist die Türkei bemüht, striktere Bauvorschriften durchzusetzen.