Nordrhein-Westfalen

Verstärkung kultursensibler Pädagogen-Ausbildung

Pädagogen sollen in Nordrhein-Westfalen besser auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte vorbereitet werden. Das kündigte Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Guntram Schneider an.

Pädagogen sollen in Nordrhein-Westfalen besser auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte vorbereitet werden. „Wir wollen Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen. Deshalb werden wir die Ausbildung für die Sozialarbeit und das Lehramt so gestalten, dass die künftigen Pädagogen auf den Umgang mit Vielfalt vorbereitet sind und Jugendliche mit ihren jeweiligen Stärken individuell fördern können.“ Das sagte Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) am vergangenen Freitag in Köln zur Eröffnung der Tagung „Chancen der Vielfalt nutzen lernen“.

„Bildung ist ein zentraler Schlüssel, um die Chancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu verbessern, und eine besondere Rolle spielt dabei die Sprache“, erklärte Ludwig Hecke, Staatssekretär des Ministeriums für Schule und Weiterbildung. „Wir geben den Lehramtsstudierenden schon in der Zeit ihres Studiums die Chance, neben der Entwicklung ihrer theoretischen Kompetenzen ganz praktische Erfahrungen in der Sprachförderarbeit mit Schülerinnen und Schülern zu machen.“

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Auf der Fachtagung ziehen Fachleute aus Wissenschaft und Praxis eine erste Zwischenbilanz des bis zum Jahr 2013 laufenden Modellvorhabens der Landesregierung „Chancen der Vielfalt nutzen lernen“. Von Aachen bis Siegen werden derzeit in sieben Städten Nordrhein-Westfalens an Fachhochschulen und Universitäten Ideen für die Praxis in Schulen und Jugendeinrichtungen entwickelt.

Verbindung von Theorie und Praxis
Ob Sport und Sprache in Bochum, Lerntagebücher in Münster oder Sprachstandsfeststellungen in Paderborn – alle Ergebnisse aus den beteiligten Standorten fließen in das Modellvorhaben ein und sollen die Grundlage für eine erfolgreiche Verbindung von Theorie und Praxis bieten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung von interkulturellen Ausbildungskonzepten, der Erfahrungsaustausch aller Projektbeteiligten und letztlich der nachhaltige Transfer der Projektergebnisse in die Regelausbildung für Sozialarbeit und Lehramt. So liegen bereits Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit vor.

Weitere Zwischenergebnisse des Projekts: Studierende des Lehramtes und der Sozialen Arbeit unterstützen sich gegenseitig bei der Arbeit. Erprobt werden moderne Formen der Lernförderung wie die Kombination von Sport- und Sprachangeboten, Elemente der Theater- und Zirkuspädagogik sowie Zeitungsprojekte. Für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund auf der einen und Studierende auf der anderen Seite soll sich dadruch eine Win-Win-Situation ergeben: Die einen bekommen die benötigte Unterstützung, die anderen erwerben Schlüsselqualifikationen, die für die pädagogische Arbeit und somit für die eigene Berufslaufbahn immer wichtiger werden. (sb)