Einstieg ins Berufsleben

Mentoringprogramm unterstützt junge Migrantinnen

„Mädchen mit Migrationshintergrund haben es oft doppelt schwer einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Daher brauchen sie gezielte Unterstützung“, unterstrich Arbeitsministerin Malu Dreyer vergangene Woche in Mainz. Das Projekt „MuT – Mentorinnen unterstützen weibliche Teenager beim Einstieg in das Berufsleben“ bietet Schülerinnen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, sich von erfahrenen Frauen bei der Ausbildungsplatzsuche beraten und begleiten zu lassen. Das Pilotprojekt wird von Arbeit & Leben Rheinland-Pfalz vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2009 in Bad Kreuznach erprobt.

Wie Zahlen belegen, erreichen Mädchen mit Migrationshintergrund vergleichsweise niedrigere Schulabschlüsse. Außerdem haben sie erschwerte Bedingungen, ihren Fähigkeiten und Leistungen entsprechend einen Ausbildungsplatz zu finden. „Mit MuT soll sich das ändern, denn durch die kontinuierliche Begleitung von berufstätigen Mentorinnen werden Schülerinnen aus Migrationsfamilien bei ihrer Berufsfindung und Ausbildungsplatzsuche unterstützt und systematisch zu gefördert“, so die Ministerin. Zudem wirke die Betreuung präventiv, um Verschlechterungen der schulischen Leistungen zu vermeiden und Ausbildungsabbrüchen entgegenzuwirken. Auch wenn die Eltern sehr stark in dieses Projekt einbezogen sind, so sei es für die Mädchen dennoch wichtig, außerhalb des Elternhauses mit einer vertrauten Person über ihre Berufswünsche reden und diskutieren zu können.

Erste Erfolge
Erste Erfolge seien bereits zu verzeichnen: Inzwischen engagierten sich 20 Frauen ehrenamtlich als Mentorinnen bei MuT und würden sehr eng mit zwei Schulen zusammenarbeiten. Wichtig dabei sei, dass die Mentorinnen überwiegend einen eigenen Migrationshintergrund haben. Dadurch können sie selbst einschätzen, worauf es bei der Vermittlung ankommt und schon im Vorfeld Probleme aus dem Weg räumen, betonte Malu Dreyer. Unterstützt wird das Projekt durch ein gut funktionierendes Netzwerk, das sich regelmäßig am Runden Tisch austauscht.

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Bereits acht Schülerinnen hätten sich für einen weitergehenden Schulbesuch entschieden und konkrete Absprachen mit den Eltern und der Schule getroffen. Gemeinsam mit den Mentorinnen würden sich sich Mädchen auf Praktikastellen und auf Ausbildungsplätze bewerben. Einige Schülerinnen hätten ihre Leistungen durch Nachhilfeunterricht verbessern können. Alle Mädchen hätten sehr intensiv an ihren beruflichen Vorstellungen und dem weiteren Lebensweg gearbeitet. Auch die Eltern hätten sich mit Themen wie der Finanzierung eines Studiums oder Ausbildung ihrer Töchter auseinandergesetzt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projektes sei die gute Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien der Mädchen. Ohne deren Einbeziehung bei der Berufs- und Lebensplanung ihrer Töchter, wäre das Mentoring-Projekt nicht so erfolgreich.

„Wenn berufstätige und als Mentorin ausgebildete Frauen ihre eigenen Erfahrungen und Kontakte im Beruf und bei der Berufswahl an die Mädchen weitergeben, dann verbessert das langfristig die Zugangschancen der Mädchen in die Berufswelt. Das Projekt MuT ist dafür bestens geeignet“, so Ministerin Dreyer.